Uhudler soll zum "Obstwein" werden
Um das ab dem Jahr 2030 drohende Verbot des Uhudlers abzuwenden, hat Agrarlandesrat Andreas Liegenfeld einen Lösungsvorschlag auf den Tisch gelegt. Der Uhudler soll zum "Obstwein" werden.
"Das wäre ein Ausweg, ohne dass die europäische Weinmarktordnung geändert werden müsste. Die Änderung wäre in der nationalen Gesetzgebung durch eine Änderung des Weingesetzes möglich", erläuterte Liegenfeld vor Weinbauern in Heiligenbrunn.
Derzeit sei dort normiert, dass Obstwein "nicht aus Trauben produziert werden dürfe". Diese Änderung könne aber der österreichische Nationalrat vornehmen.
"Nur vier Buchstaben"
"Für die Weinbauern und die Konsumenten würden sich nur vier Buchstaben ändern, erklärte Liegenfeld. Statt "Wein aus Österreich" würde dann "Obstwein aus Österreich" auf dem Etikett stehen.
Geschützte Ursprungsbezeichnung
Zusätzlich sollte der Uhudler mit einer geschützten geographischen Ursprungsbezeichnung versehen werden, wie sie beispielsweise für das steirische Kürbiskernöl gilt. "Damit würden Trittbrettfahrer à la 'Juhudler' oder 'Suhudler' von vornherein ausgeschaltet", ist Liegenfeld überzeugt. Als Wort-Bild-Marke ist der Uhudler markenrechtlich bereits geschützt.
Rodungen stehen noch immer im Raum
Jene Uhudlerbauern, die wegen illegaler Auspflanzungen ein Verwaltungsstrafverfahren am Hals haben, könnte die bevorstehende Gesetzesänderung vor den angeordneten Rodungen ihrer Weingärten retten. "Es gibt hier geltende Judikatur, die zumindest in diese Richtung deutet", deutete Liegenfeld an. Für die Behandlung der Anzeigen ist die Bezirkshauptmannschaft Güssing und im Falle der Berufung das Landesverwaltungsgericht zuständig.
Was Uhudlerbauern vom Vorschlag halten:
"Es wäre wichtig, dass eine rechtlich einwandfreie Lösung kommt. EU-rechtlich kann es nach meiner Einschätzung keine Probleme geben."
Gerhard Müllner, Bildein
"Es war sehr weitblickend, dass der Uhudler schon früher als Wort-Bild-Marke geschützt wurde."
Ilse Gassler, Moschendorf
"Unter dem Namen Obstwein ist keine Qualitätsverbesserung möglich."
Ernst Pfeiffer, Heiligenbrunn
"Wir sind halt keine Obstbauern. Aber wenn es der Sache dient, okay. Es scheint nicht die allerbeste, aber eine gute Lösung."
Martin Weinek, Hagensdorf
"Ich bin sehr erfreut, dass sich eine langfristige Sicherheit anbahnt. Die Vorarbeiten für die Einführung einer geschützten Ursprungsbezeichnung laufen."
Josef Pfeiffer, Eltendorf
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.