Wahl 2017: ÖVP will Zahl ihrer Bürgermeister steigern

Als "Generationenwechsel" sieht ÖVP-Landesobmann Thomas Steiner die Rochaden, die in den letzten Wochen acht südburgenländischen Gemeinden neue Bürgermeister seiner Partei gebracht haben. "Bei den Wahlen im Herbst wollen wir die Zahl der landesweit 79 ÖVP-Bürgermeister wenn möglich erhöhen", lautet Steiners Parole.

"Die ersten Wochen waren hart, aber mittlerweile drehen sich die Räder", so das erste Fazit von Oberschützens neuem Bürgermeister Hans Unger der seit Oktober im Amt ist. Kollege Johann Trinkl (Heiligenbrunn) hat sich in den ersten Wochen nach Amtsantritt ebenso auf Hausbesuchs-Tour begeben wie Daniel Ziniel (Badersdorf), Mario Faustner (Heugraben) und Manuel Weber (Rudersdorf). "Parteipolitik ist in keinem einzigen Haus thematisiert worden. Es geht in erster Linie um Bürgeranliegen", erzählt Weber.

Diese Erfahrung hat auch Bernhard Hirczy (Jennersdorf) gemacht: "Das erste, worum mich an meinem ersten Tag im Amt ein Bürger gebeten hat, war, einen Graben ausputzen zu lassen."

Karin Kirisits (Hackerberg) will bei ihren Hausbesuchen "speziell Frauen ermutigen, im Dorfleben mitzuarbeiten". Kollege Wolfgang Eder (Burgauberg-Neudauberg) wurde im Jänner zur selben Stunde angelobt wie US-Präsident Donald Trump: "Bei uns werden allerdings keine Zäune gebaut, sondern Brücken - konkret die Lafnitzbrücke in Neudauberg."

Beistehen will die Landes-ÖVP den Gemeinden, indem sie politische Veränderungen einfordert. "Wir sind für eine Kommunalverträglichkeitsprüfung von Gesetzesvorhaben, für Änderungen bei der Landesumlage und für Stipendien für angehende Ärzte, um den Ärztemangel einzudämmen", formuliert Landesobmann Steiner.

Gerichtsschließung ist "Verrat"

Die Schließung des Bezirksgerichts Jennersdorf zum Jahresende bezeichnet er als "Verrat am Südburgenland". Hier werde mit zweierlei Maß gemessen: "Gegen die Schließung des Bezirksgerichts Mattersburg hat die Landesregierung ein Veto eingelegt, gegen die Schließung von Jennersdorf hingegen nicht", ärgert sich Steiner.