Theaterkritik – „Tratsch im Treppenhaus“
Auch Lügen haben ein Ablaufdatum!

Premiere der Komödie „Tratsch im Treppenhaus“ des Theatervereins Absam im Veranstaltungszentrum KiWi. | Foto: Theaterverein Absam
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  • Premiere der Komödie „Tratsch im Treppenhaus“ des Theatervereins Absam im Veranstaltungszentrum KiWi.
  • Foto: Theaterverein Absam
  • hochgeladen von Michael Kendlbacher

Leichtfüßig, charmant & treffsicher: Premiere der Komödie „Tratsch im Treppenhaus“ des Theatervereins Absam im Veranstaltungszentrum KiWi.

Wer kennt sie nicht, die Tratschen, welche alles beobachten & kommentieren, und die es überall gibt – in Wohnblöcken, in Firmen, in diversen Institutionen etc. Im vorliegenden Lustspiel ist es die Frau Gabelsberger, welche die Gerüchteküche mit Verdrehungen, Intrigen, Lügen und Halbwahrheiten permanent bedient und damit Unfrieden im Mietshaus stiftet. Als dann noch zwei Mietparteien unerlaubt je eine(n) junge(n) Untermieter(in) (kein Gendern, Mandl & Weibl) beherbergen, brodelt es endgültig. Aus diesem brisanten Stoff aus der Feder von Jens Exler formt mit geübter Hand Spielleiter Hannes Ellmerer (Ass. Petra Pertinger) mit den 4 Herren & 3 Damen des Laienensembles eine flotte, geschmeidige Vorstellung mit geschickt gewählten kurzen Dunkelpausen sowie einer großen Pause. Und nach vielen Missverständnissen und Verwechslungen gelingt es vor allem der jungen Untermieterin, mit Charme und Diplomatie den Hausfrieden wieder herzustellen und die heuchlerische Haustratschn zu entlarven.

Marion Runggatscher gelingt herrlich mit flottem Mundwerk die Figur der Frau Lindner, Markus Mailänder, langjähriger Routinier der Bühne, vermag es, wieder mit komödiantischen Musterstückln (sehr nahe an der Rampe) das Herz des Publikums als pensionierter Finanzbeamter Egon Binder mit erotischen Allüren, zu gewinnen, Markus Gollner kann mit Stimme und Figur eindrucksvoll den wütenden Hausherrn und Metzgermeister mimen, der aber unter der rauhen Schale ein romantisches Wesen verbirgt, Julia Tilg überzeugt mit jugendlicher Frische und Schönheit in der Rolle der diplomatischen Viktoria Schindler, der alle Männer den Hof machen, ein sympathisches Pendant dazu ist Luis Ebster als der total verknallte Martin Binder. Michael Laimgruber nimmt man gerne die Figur der seriösen Geschäftsmannes und reumütigen Vaters Mag. Schindler ab. Die „Zentrale“ des Geschehens, die intrigante Frau Gabelsberger, ist geradezu ideal besetzt durch Monika Haas, ebenfalls langjährige und umtriebige Darstellerin spezieller Rollen, auch hier wieder verbal, mimisch und gestisch in der Lage, das Publikum zu Lachsalven zu verführen.
6 Herren schufen ein wohltuend klar gestaltetes Bühnenbild, Daniela Ebster & Eva Gollner zeichnen verantwortlich für Maske & Kostüme. Dass gegen Ende des Stücks auch lokale Absamer Gegebenheiten ihr Fett abkriegen und die Einstimmung zur Vorstellung mit einer sympathischen ländlichen Musikcombo erfolgt, macht den Theaterabend zu einem runden und gelungenen Erlebnis. Bis zum 26.Nov. wird gespielt.

Eine Theaterkritik von Peter Teyml

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