Das Tiroler Baugewerbe schlägt Alarm: Billigpreis zerstört Fundament

Innungsmeister Anton Rieder kämpft für faire Bedingungen

TIROL (sik). Vergangene Woche fand der von der Tiroler Bauinnung veranstaltete Bautag statt. Und DI Anton Rieder, Landesinnungsmeister, sieht die Zukunft des Tiroler Baugewerbes alles andere als rosig. "Bei der derzeitig üblichen Billigbieterausschreibung wird nur der Preis verglichen, das ist schlussendlich falsch", erklärt der Baufachmann. Er fordert die Bundesregierung auf, endlich das Bestbieterprinzip einzuführen. "Es kann nicht sein, dass ein Billigbieter Aufträge an ausländische Subunternehmen vergibt, die Wertschöpfung wandert ab, die Arbeitsplätze gehen verloren und bei Gewährleistungen ist der Gerichtsstandort auch meist im Ausland."
Hilfe erhält der Unternehmer von den Arbeitnehmern. Josef Muchitsch, NR und Vorsitzender der Gewerkschaft Bau -Holz übt scharfe Kritik auch an der öffentlichen Hand. "Die Vergabe von Aufträgen an heimische Unternehmen ist eine Kannbestimmung, das muss sich ändern, die Vergabe von Aufträgen muss an die heimischen Gegebenheiten angepasst und verpflichtend werden." Diese Forderung sei auch in der Koalitionsvereinbarung festgeschrieben.

Lehrlinge fehlen

Neben des Abflusses der Wertschöpfung gibt es aber ein anderes großes Problem "Die Firmen bilden keine Lehrlinge mehr aus, dadurch fehlen in Zukunft die Facharbeiter in den heimischen Betrieben. Und: Die Billigbieterausschreibung verhindere eine innovative Wirtschaft. "Früher konnten Firmen alternative Angebote zur Ausschreibung stellen, das geht nun nun nicht mehr, ein großer Schaden, da viel Know-How verloren geht", sagt Rieder.

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