Heimatbühne Volders
“Die Perle Anna“ – Ausbruch und Einsicht

Die Heimatbühne Volders zeigt einen unterhaltsamen Klassiker unter der Regie von Annemarie Marko. | Foto: Heimatbühne Volders/Geisler
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  • Die Heimatbühne Volders zeigt einen unterhaltsamen Klassiker unter der Regie von Annemarie Marko.
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Eine tolle, gelungene Premiere nach 2 ½ Jahren Stillstand, schmissig und humorvoll mit “Die Perle Anna“ der Heimatbühne Volders.

Der selbstzufriedene Bürger lehnt sich gerne mit diebischem Genuss im Theatersessel zurück und goutiert mit Schmunzeln jene Szenaria untreuer Eheleute, welche in seinem eigenen Leben ja angeblich niemals vorkommen. Das wusste auch der französische Bühnenautor Marc Camoletti, als er die zwar unwahrscheinliche, aber dramaturgisch genial getaktete „Komödie in 3 Akten“ mit der pfiffigen „Perle Anna“ schuf. Und das weiß auch die Spielleiterin Annemarie Marko, welche das Stück bearbeitete und die zwei Herren bzw. drei Damen an die richtigen Stellen setzte. Zur Story: Ein Angestellter in hoher Position hat eine Freundin und möchte mit ihr in seiner Wohnung ein Schäferstündchen halten. Zu diesem Zweck schickt er seine Frau zur Schwiegermutter, die Hausperle zu deren Schwester und sich selbst auf eine fingierte Dienstreise. Aber er hat nicht mit der Untreue seiner Frau gerechnet, die ihrerseits ebenfalls in der vermeintlich leeren Wohnung mit ihrem Lover verweilen will. Wie die schlaue Haushälterin aus dieser Situation Kapital schlägt, aber auch dafür sorgt, dass alles wieder in geordnete Bahnen führt, birgt genug Stoff zum Schenkelklopfen für ca. zwei Stunden. Kristin Peotta, schon länger erfolgreiche und hübsche Mimin des Laienensembles, setzt souverän die Rolle der selbstbewussten Claudia um, auf Augenhöhe dazu Yannik Lintner als ihr Mann Bernhard, der in seiner Debutrolle mit überraschend professionell wirkender Sicherheit überzeugen konnte! Andy Prohazka als sportlicher Beau und Boxer im Fliegengewicht buchte erfolgreich mit sonnengebräunter Figur diese Rolle als Claudias Geliebter, während Katharina Rass die Rolle der naiven, aber kindlich trotzigen Geliebten des untreuen Verheirateten glaubwürdig in Szene setzte. Dass Maria Posch, bewährte und verlässliche Säule des Theatervereins, die Rolle der Perle Anna übernahm, ist ein Glücksfall. Mit unglaublich komödiantischem Elan setzte sie diesen Part um, der spürbare Dank und die Zuneigung des Publikums sind berechtigter Lohn. Auch die stimmige Bühne in eleganten Pastelltönen ist eine optische Wohltat, Maske und Frisuren sowie eine perfekte Technik lassen keine Wünsche offen. Und dass, vor der Vorhang aufging, in einer Gedenkminute an den jüngst mit 90 Jahren verstorbenen Franz Sieberer, Mitbegründer, Autor, Spielleiter und Schauspieler der Heimatbühne, erinnert wurde, war respektvoll und herzerwärmend. Eine gelungene Vorstellung, mit der auch der Franz seine Freude gehabt hätte, für alle Liebhaber dieses Genres vorbehaltlos empfohlen. Bis 29. Mai ist das noch möglich.

Eine Theaterkritik von
Peter Teyml

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