Festspiele bringen Wagner nach China

Maestro Gustav Kuhn und Festspiel-Mäzen Hans Peter Haselsteiner bei der Programmpräsentation.
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  • Maestro Gustav Kuhn und Festspiel-Mäzen Hans Peter Haselsteiner bei der Programmpräsentation.
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Am Dienstag, den 18. November, präsentierten Maestro Gustav Kuhn und Festspiel-Mäzen Hans Peter Haselsteiner das Programm für die Sommersaison der Tiroler Festspiele Erl. Dabei ließen sie auch wieder mit einigen Überraschungen aufwarten, dass die "Ring"-Aufführungen bereits nahezu ausverkauft sind, gehörte allerdings nicht dazu.

"In der vergangenen Saison haben wir erstmals beide Häuser bespielt, was eine große Herausforderung war. Aber es hat sich bewährt und wird so bleiben", stellte Haselsteiner zu Beginn fest. Besonders mit dem Kammermusik-Programm und den "Specials", wie den Franui-Konzerten, habe man einen unerwarteten Aufschwung verbuchen können. Das dreiwöchige Festival mit 24 Tagen durchgehendem Programm sei extrem gut ausgelastet gewesen. Zudem glauben die Festspiele "darauf hinweisen zu können, dass wir ein kleiner Wirtschaftsfaktor in der Region geworden sind", so Haselsteiner. Allein mit den Künstlern generierten die Festspiele 16.000 Übernachtungen in der Region.

"Ring" in Shanghai

Von 6. bis 19. Oktober gehen die Festspiele auf China-Tournee. Zum Auftakt wird man in Shanghai den "Ring der Nibelungen" ("Rheingold, "Walküre", "Siegfried" und "Götterdämmerung") aufführen. "Tristan und Isolde" sowie "Die Meistersinger von Nürnberg" werden im Rahmen der Tour ihre Uraufführungen in der Volksrepublik feiern, was die Verantwortlichen besonders stolz macht. "Wir wollen nicht einfach ein kommerzielles Gastspiel machen, sondern freuen uns darüber, dass wir eine Einladung bekommen haben", verkündete Haselsteiner. Diese Einladung kam von Maestro Long Yu, dem künstlerischen Leiter des China Philharmonic Orchestra, musikalischen Leiter des Guangzhou Symphony Orchestra, und des Shanghai Symphony Orchestra sowie Wo-Promotion, einem der größten Konzertveranstalter der Volksrepublik. "Das ist eine ähnliche Auszeichnung wie ein Bundesverdienstkreuz", erklärte Haselsteiner weiter. Kuhn hat bereits den "Parsifal" in China dirigiert. "Ich bin dort ohne Atemmaske ausgekommen", scherzte er, "aber nach diesen drei Wochen merkt man wieder, was wir an unserem Erl haben".

Sommerprogramm mit eingen Highlights

Die vier Teile des "Rings" von 30. Juli bis 2. August 2015 sind bereits ausverkauft, für die Aufführungen von 23. bis 26. Juli sind noch etwa 30 Prozent der Karten verfügbar. "Also schlagen Sie zu, im Februar werden Sie keine Karten mehr bekommen", forderte Gustav Kuhn die Musikfreunde auf. Mittlerweile seien die Festspiele an einem Punkt angekommen, wo man so arbeiten könne, wie man es sich als Musiker nur erträumen könne, schwärmte der Maestro: "Das ist nur mögloch durch die finanzielle Sicherheit und Unterstützung durch Hans Peter Haselsteiner. Das war einmal Liebe auf den ersten Blick, nun ist es eine Symbiose".

Die Eröffnung der Sommersaison bringt bereits den ersten hoch interessanten Programmpunkt: "Redsame Männer" unter der Regie von Katja Czellnik und komponiert von Jazzer Daniel Schnyder verspreche ein enthusiastisch modernes Konzert zu werden.
"Ein Wagnis" würden die Festspiele auch mit "Tristan und Isolde" als Klangstück im Festspielhaus eingehen, wie Kuhn meinte.
Die "sensationelle Entwicklung" der Kammermusikreihe soll auch in der kommenden Saison noch übertroffen werden. Besonders "Una Noche de Guitarra" mit Julia Malischnig (Gesang, Gitarre) hat es Kuhn und Haselsteiner sichtlich angetan. Erstmals widmet man sich im Festspielhaus dem Saiteninstrument, Haselsteiner verspricht "etwas ganz besonderes". Man hoffe, wenn die Premiere funktioniere, dies ebenso als "Special" in den Reigen aufzunehmen, wie die Konzerte der "Musicbanda Franui".

"Wir nähern uns wieder der Schmerzgrenze an bereits ausverkauften Terminen", ergänzte Gustav Kuhn zum Programm für den Winter 2014/15, einzelne Karten seien noch zu haben, "ich bitte händeringend die Chance zu ergreifen, bevor sie weg sind." Für 2016 sei man bereits in der Planung was die Erweiterung des Festspielkalenders angehe, besonders beim Ring: "Wir sehen, dass das mit zwei Vorstellungen zu knapp bemessen ist, da müssen wir uns Gedanken machen."

Weitere Informationen zu den einzelnen Terminen, Künstlern sowie Kartenpreisen gibt es unter tiroler-festspiele.at

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