Kalte Schnauzen im Polizeidienst
Die Ausbildung der Polizeihunde erfolgt ohne Drill. Die Hunde müsssen mit Freude arbeiten.
(kurt). 23 einsatzfähige Polizei-Diensthunde gibt es in Tirol. Sie müssen verlässliche Partner und gleichzeitig liebe Familienmitglieder sein, da sie auch privat in den Familien ihrer Hundeführer leben. Der aggressive, beißwütige Polizeihund ist also ein Klischee. Vielmehr sind es top-ausgebildete Hunde, die in jeder Situation perfekt in der Hand ihres Hundeführers stehen.
Hundetraining ist das A und O
Die Ausbildung eines Polizeihundes beginnt bereits mit acht Wochen, wenn die Hunde vom Züchter geholt werden. Ausgesucht werden, man glaubt es kaum, die verspieltesten Welpen. "Unsere Hunde müssen einen sehr ausgeprägten Spieltrieb haben, denn über diesen werden sie ausgebildet. Die Belohnung für korrektes Verhalten ist entweder ein Spiel mit dem Lieblingsspielzeug oder ein Leckerbissen", erklärt Udo Venier, Landesausbildungsleiter für das Diensthundewesen in Tirol. Die Tiroler Polizei arbeitet mit verschiedenen Schäferhunderassen (Deutsche, Belgische und Holländische Schäfer), da diese Gebrauchshunderassen sowohl Schutz- als auch Hütehunde sind.
Drei- bis viermal pro Woche arbeiten die Polizisten mit ihren Hunden, mindestens 18 Stunden im Monat wird mit dem Ausbildungsleiter trainiert. Das Training und die Ausbildung erfolgen spielerisch und angstfrei. Spätestens mit zwei Jahren sind die Vierbeiner dann auf der Dienststelle und im Einsatz.
Untrügliche Spürnasen
Der Geruchssinn ist bei Hunden um 44-mal besser als beim Mensch. Rund zehn Prozent des Gehrins werden für die Verabeitung von Gerüchen genutzt, beim Mensch hingegen nur ein Prozent. Hunde können Gerüche selektiv wahrnehmen, das heißt sie können alle anderen ausblenden. So werden sie im Laufe ihrer Ausbildung auf gewisse Düfte konditioniert, zum Beispiel an Sprengstoff, Blut, Brandbeschleuniger Banknoten oder Drogen. "Dazu brauchen wir die Stoffe in ihrer Reinform. Wir beziehen diese über das Max-Planck Institut", so Venier.
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