Krampusbrauch in Rietz

Foto: Larcher
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RIETZ (lage). Rietz hat eine eigene Tradition, was den Nikolaustag angeht. Bären, Bärentreiber, Fuhrmannmandl und natürlich die schwarzglänzenden Teufel mit den roten Hosen sind unverwechselbar für die Gemeinde, und das schon seit 1948. An der traditionellen Schwärze aus öligem Russ wurde genausowenig verändert als an der Zusammensetzung der Nikolausgruppe.
Traditionell wird der Russ (vom Kaminkehrer gesammelt) mit Öl vermischt und gegenseitig auf die Haut aufgeschmiert. Zuvor wird der Körper mit Vaseline eingerieben, der Ruß lässt sich so leichter wieder abwaschen. Beim "Anruaßeln" hilft natürlich der Blick in den Spiegel, ob ja kein weißer Fleck mehr zu sehen ist.
Immer am 5. Dezember um ein Uhr Mittags geht es loß. Nach dem Anruaßeln geht die Mannschaft auf die Tour durch Rietz - begonnen wird nahe der Anruaßlhütte (Ende der Rodelbahn) im Bereich Stille-Buchen im "Norden" von Rietz. Die größeren Kinder bleiben in sicherem Abstand die schwarze Farbe schreckt ab!
Irgendwann ist auch das letzte Haus besucht und dann gehts zum Abschminken. Im Vereinshüttl gibt es zuerst einmal eine Suppe und die Grobreinigung mit Küchenrollen. Danach hat wohl jeder sein eigenes Rezept aus Wasser, Seife, Öltüchern bis hin zu Scheuermitteln. Die Prozedur danach dauert jedenfalls länger als das Auftragen und noch einige Tage danach verraten die schwarzen Falten hinter den Ohren oder in den Handflächen, was der Besitzer am Nikolaustag getrieben hat.

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