Lamm kam im Flammenmeer zur Welt

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Tennen- und Stallgebäude in St. Sigmund im Sellraintal wurde ein Raub der Flammen, Tiere wurden gerettet.

ST. SIGMUND/ SELLRAINTAL (lida/lage). Während ein Wirtschaftsgebäude in St. Sigmund im Sellraintal niederbrannte, hatte die Feuerwehr neben den Löscharbeiten auch einen weiteren Einsatz: Ein Schaf brachte im Flammenmeer sein Junges zur Welt!

Der Schreck sitzt bei den beiden Damen noch tief. Hofbesitzerin Frau Winkler und ihre Betreuerin Frau Weber erzählten exklusiv dem BEZIRKSBLATT, wie sie die bangen Minuten des Brandes letzten Mittwoch erlebt haben – und über eine kleine Überraschung im Schafstall!

Es war am Mittwoch voriger Woche, 15. Dezember. Gegen 20:20 Uhr hörte die Altenpflegerin, Frau Weber, eigenartige Knistergeräusche hinter dem Haus. Sie war gerade alleine in der Küche, die Besitzerin des fast 300 Jahre alten Krainhofes in Haggen/St. Sigmund war bereits im Bett. Als die Altenpflegerin aus dem Fenster sah, entdeckte sie einen hellen Feuerschein bei der Tenne. In Panik rief sie den Schwager der Besitzerin an, dieser verständigte umgehend über den Notruf die Landesleitstelle. Nach etwa 10 Minuten trafen die ersten Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Sankt Sigmund ein. Das Wirtschaftsgebäude stand gerade in Vollbrand, das daneben stehende Wohnhaus war gefährdet. Einsatzleiter Kdt. Rudolf Spiegel erkannte den Ernst der Lage, ließ die Feuerwehren der Nachbargemeinden Gries i. S., Sellrain, Kematen und Axams nachalarmieren. In letzter Minute verhinderten die Einsatzkräfte ein Übergreifen der Flammen auf das bewohnte Gebäude, die Frauen wurden vorsorglich evakuiert.

Problem: Frostige Temperaturen
Für die Einsatzkräfte war es kein normaler Brand sondern eine witterungsbedingte Höchstleistung: Minus 15°C und extrem lange Löschleitungen zum zugefrorenen Zirmbach machten den Männern zu schaffen. Mit allen Kräften konnte der Krainhof vor den Flammen gerettet werden, dank auch des talauswärts wehenden Windes. Die in der brennenden Tenne befindlichen Gerätschaften, 50 Schafe und ca. 10 Hennen wurden gerettet, nach 2 Stunden hieß es dann „Brand aus“.

Plötzlich waren es 51 Schafe!
Als sich die Familie Winkler zusammen mit einigen Feuerwehrmännern daran machte die Schafe zu zählen, waren anstatt der „registrierten“ 50 plötzlich 51 Schafe da. Bald war es Gewissheit: Ein tragendes Muttertier hat in der ganzen Aufregung ‚gelämpert‘. Die Tiere wurden zu einem nahem Bauernhof getrieben, dort werden sie den restlichen Winter verbringen. Alle Tiere werden einen neuen Besitzer finden müssen, der abgebrannte Stall bzw die Tenne werden höchstwahrscheinlich nicht mehr aufgebaut werden. Eine vorweihnachtliche Botschaft gab es laut der Betreuerin: Der Schaden ist durch eine Versicherung gedeckt.

Brandursache: Technischer Defekt
Brandermittler und die Polizei Kematen stellten aufgrund der Spuren fest, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit von einer technisch-objektiven Brandursache ausgegangen werden kann, hervorgerufen durch elektrischen Strom oder einer Batterie. In der Tenne war ein Mähtrac sowie weitere landwirtschaftliche Maschinen abgestellt, ein Defekt dort hat den Brand ausgelöst.

Alle Bilder: zeitungsfoto.at

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