Study Visit nach Finnland
Tiroler Jugendarbeiter schauten über die Grenzen

Villa Elba, Study Visit Offenen Jugendarbeit Tirol und Finnland im Austausch | Foto: JAM
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Zehn Tiroler Jugendarbeiterinnen und Jugendarbeiter konnten sich in Finnland mit der Offenen Jugendarbeit vor Ort auseinandersetzen.

FINNLAND. Im Zuge des Austauschprogramms Erasmus+ organisierte der Dachverband POJAT für JugendarbeiterInnen aus der Offen Jugendarbeit Tirol einen Study Visit in Finnland. Im vergangenen Mai kamen zehn JugendarbeiterInnen aus Finnland nach Tirol, um sich ein umfassendes Bild, der Jugendarbeit im alpenländischen Raum zu machen. Vertreten war die Delegation aus Tirol durch Martina Steiner aus dem Dachverband für Offene Jugendarbeit Tirol (Pojat) welche den Study Visit gemeinsam mit einer finnischen Kollegin organisiert hatte. Zudem von Verteter*innen aus der direkten Jugendarbeit - der Mobilen Jugendarbeit Landeck, Mobile Jugendarbeit Imst, dem Jugendkoordinator der Stadt Innsbruck, JAM – Jugendarbeit Mobil Hall, Jugendzentrum Wattens und aus Salzburg vom Verein Spektrum.

Helsinki, Bibliothek Oddi, Familienecke, zugänglich für Alle, Multifunktionsräume  | Foto: JAM
  • Helsinki, Bibliothek Oddi, Familienecke, zugänglich für Alle, Multifunktionsräume
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Europas schönste Bibliothek

Am 7. Oktober ging es los nach Finnland. Zuerst wurde Helsinki besichtigt, einen besonderen Eindruck hinterließ dabei die Zentral-Bibliothek „Oodi“. Das Konzept ist sehr beeindruckt. Es ist ein konsumfreier Begegnungsraum, der für jedes Alter und Interesse etwas zu bieten hat. Neben der klassischen Bibliothek gibt es einen großen Familienbereich der eine Mischung aus Entdecken, Spielen und Verweilen zeigt. Eine Etage darunter befindet sich die Kreativ-Etage, es gibt die Möglichkeit zu Nähen, Drucken, Plotten, 3D Drucker, eine Küche, Tonstudio für Bands und viele mehr. Zusätzlich gibt es auch einen Schwerpunkt auf Räumlichkeiten, die für Konferenzen, Meetings, Lerngruppen kreiert sind- auch einen gemütlichen Bereich zum Verweilen, Austauschen, Power Napen oder um ein Spiel am PC zu zocken. Schön zu sehen ist das lebendige, kreative Treiben, das sogar schon vor der Bibliothek startet. Der öffentliche Raum wurde dort von einer großen Gruppe von Jugendlichen für gemeinsames Tanzen genützt. Ein weiterer Besuch einer Bibliothek in Sejnäjoki verdeutlichte, dass Bibliotheken in Finnland einen hohen Stellenwert haben.

Youth House Outreach Senäjoki, Kunstatelier, Empowerment für Jugendlichen. | Foto: JAM
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Finnische Jugendarbeit

Der weitere Study Visit führte uns nach Sejnäjoki, Kokkola und Jakobstad im Westen des Landes. Die finnischen Jugendarbeiter*innen zeigten uns zahlreiche, innovative Jugendeinrichtungen und präsentierten die Eckpfeiler der finnlandweiten Jugendarbeit. Großer Unterschied zu Österreich ist, dass Jugendarbeit in Finnland im Gesetzt bundesweit verankert ist. Jede Kommune ist verpflichtet Jugendarbeit zu leisten. Gleiches gilt für die Umsetzung eines Jugendrates im Gemeinderat. Natürlich gibt es regionale Unterschiede in der Umsetzung und in den angebotenen Projekten, aber der Zugang und die Herangehensweise ist vereinheitlicht. Zusätzlich gibt es ein Konzept, Dokumentationstool und Statistikinstrument, dass die Jugendarbeit in Finnland vereinheitlicht. Ein solches Vorgehen wäre für die Jugendarbeit in Österreich ein denkbar guter Ansatz.

Ein weiterer Unterschied ist die Zielgruppe, in Finnland wird mit Jugendlichen bis 29 Jahren gearbeitet, entsprechend der EU Definition von Jugend. Die jungen Menschen werden im beruflichen Start, bei psychischen Problemen, beim Militärdienst und Themen des Erwachsen-Werdens begleitet.

Die Einrichtungen, die besichtigt werden konnten, beherbergten immer mehr wie nur ein Projekt. Das erleichtert das Gegenseitige Weitervermitteln und gibt den Jugendlichen einen erleichterten Zugang zu den anderen Projekten. Im Jugendprojekt „After Eight“ wird Jugendarbeit mit einem Café-Projekt für die Allgemeinheit kombiniert. Es gibt mehrere Beschäftigungsinitiativen wie einem Kunstatelier, einer Holzwerkstatt sowie dem Bereich Gastronomie im Café. Zusätzlich werden Veranstaltungen für Jugendliche und die Allgemeinheit in den Räumlichkeiten angeboten.

Villa Elba, Study Visit Offenen Jugendarbeit Tirol und Finnland im Austausch | Foto: JAM
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Der Study Visit bot den Tiroler JugendarbeiterInnen einen bunten und vielfältigen Einblick in die theoretischen und praktischen Bereiche des Felds. Die Eindrücke wurden auf die sozialen Themen, die kulturellen Unterschiede, die Landschaft und Traditionen ausgeweitet. Untergebracht in der VillaElba, einer großangelegten Freizeit- und Erlebnisstätte, für Jugendliche aus ganz Europa, konnten unter anderem Spaziergänge am Meer und die große Sauna-Tradition erfahren werden. Ein herzlicher Dank an das EU Projekt Erasmus+, die Pojat Tirol, sowie an die Stadtgemeinde Hall, dass wir Teil dieser Study Reise sein durften, die gewonnen Erfahrungen und Eindrücke kommen der direkten Jugendarbeit zugute.


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