Über sexuelle Gewalt reden können

HALL (sf). Für viele Betroffene von sexueller Gewalt ist es sehr schwer, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen und oft reicht die Unterstützung nicht aus. Die Selbsthilfegruppe „Schritt für Schritt“ wurde von betroffenen Frauen für betroffene Frauen gegründet. Dabei soll sie keine Psychotherapie oder jegliche andere Form der professionellen Hilfe ersetzen, sondern diese lediglich ergänzen.

Was passiert tatsächlich in so einer Gruppe? „Du kannst weitaus mehr machen, als traurige Geschichten mit anderen Frauen austauschen. Dem Irrglauben zum Trotz wird an den gemeinsamen Abenden weitaus mehr gelacht als geweint“, erzählt eine der betroffenen Frauen. „Es geht nicht darum, nur die eigenen Erfahrungen auszutauschen und zu sehen, dass wir nicht alleine sind, sondern darum, sich mit dem Thema der sexuellen Gewalt und den Problemen, die sie nach sich zieht, aktiv auseinanderzusetzen.“

Jedes Opfer geht eigenen Weg
Die Opfer haben alle einen anderen Leidensweg hinter sich und haben unterschiedliche Strategien, mit ihrem Schicksal umzugehen. „Allein das Wissen, dass unsere Ängste normal sind, hilft uns, auch schwierige Zeiten zu meistern. Jeder von uns hat einen anderen Weg zurückgelegt. Die eine macht eine Gesprächstherapie, die andere alternative Therapien und wieder andere gehen ganz ohne Therapie durchs Leben. Von diesen unterschiedlichen Erfahrungen können wir dann gegenseitig profitieren“, erzählt Klara Gstir, eine der Gründerinnen der Selbsthilfegruppe.

Die Selbsthilfegruppe trifft sich jeden ersten und dritten Dienstag in der Seniorenstube Hall (Krippgasse 9) von 19.00 bis etwa 21.00 Uhr. Jede Frau, die in ihrem Leben sexueller Gewalt ausgesetzt war, ist eingeladen, sich zu melden.

Kontakt: schrittfuerschritt@gmq-verein.at