"Unsere Jäger tun ihr Möglichstes"

- BJM Messner: "Im Schnitt wurde in den letzten 10 Jahren auf einem extrem hohen Niveau gejagt"
- hochgeladen von Georg Larcher
Die von der Politik vorgegebenen Abschusszahlen sind unrealistisch, meint BJM Thomas Messner.
BEZIRK (lage). Den Druck auf die Jäger spürt auch das Wild, das als Sündenbock für Waldschäden herhalten muss. Die Schere zwischen Abschuss-Vorgaben und tatsächliche Abschüsse geht auseinander. Von Bezirk zu Bezirk ist die Erfüllung der Quote unterschiedlich, im Landesschnitt beträgt diese "nur" zirka 68 Prozent.
"Im Bezirk Innsbruck Land haben die Jäger in den letzten Jahren alles unternommen, um die vorgeschriebenen Abschüsse zu erfüllen", erklärt Bezirksjägermeister Thomas Messner auf Anfrage der BEZIRKSBLÄTTER zur Situation im Bezirk. Dass diese Aufgabe immer schwieriger wird, schreibt Messner der steigenden Lernfähigkeit des Wildes zu, dazu kommen die extremen Wetterkapriolen im vorigen Jahr (Föhn, Nebel, Schlechtwetterperioden, später Schneefall), sowie die enorme Beunruhigung des Wildes durch Naturnutzer aller Art. "Die Abschusszahlen sind so nicht mehr realistisch und nachvollziehbar", so Messner. 2009 war noch ein gutes Abschussjahr, danach wurde es immer schwieriger, die Quoten zu erfüllen: "Im Schnitt wurde aber in den letzten 10 Jahren auf einem extrem hohen Niveau gejagt, von 2005 bis 2014 wurden 18.933 Stück Rotwild erlegt. Im Bezirk liegt zudem ein großes Augenmerk auf die Bejagung der Zuwachsträger (weibliches Wild)", betont Messner: "Es wurde auch 2014/2015 bei einer schlechteren Abschusserfüllung der Zuwachs abgeschöpft sowie eine leichte Reduktion herbeigeführt."
Bis jetzt werden 1561 Stück Abgang verzeichnet (700 weibliches, 351 männliches Rotwild und 428 Zuwachs). "Das bedeutet, dass wir auch heuer wieder mehr als die Hälfte bei den Zuwachsträgern vom Gesamtabgang erlegt haben", stellte Messner der Bereitschaft der Jäger im Bezirk ein gutes Zeugnis aus. Sie investieren viel Zeit und Geld in die maximale Abschusserfüllung.
Messner meint, es sind nicht immer die Wildbestände, die zu dem Problem im Waldbau führen, sondern der Waldbau befindet sich seit Jahren in Tirol im Umbruch: "Instabile wissentlich hochgezogene (Ertragsmaximierung) Reinbestände (meist Fichte) sollen in stabile Mischwälder überführt werden.
Diese Mischwälder hat man bis in die 80er Jahre und teilweise bis heute durch Försterhand vernichtet, Laubbäume wurden vergiftet oder herausgeschnitten. Dies produziert einerseits vermehrt Verjüngungsflächen, welche logischerweise schadanfälliger sind als Altbestände. Trotz allem schaut es um den Wald nicht so schlecht aus wie es dargestellt wird: Wenn 900 Ha jährlich oder 1,8 Mio. Festmeter zuwachsen, ist dies kein schlechtes Zeichen. Für diesen stetigen Zuwachs der gesunden Wälder hat die Jägerschaft ganz sicher auch ihren Anteil geleistet."


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