Waldbrand Absam: Land beschließt umfangreiches Hilfs- und Maßnahmenpaket

LHStv. Josef Geisler (li.) und Landwirtschaftsminister Andrä Rupprecher (re.) sagten dem Absamer Bürgermeister Arno Guggenbichler (M.) ihre volle Unterstützung zu. | Foto: Manuel Richter
  • LHStv. Josef Geisler (li.) und Landwirtschaftsminister Andrä Rupprecher (re.) sagten dem Absamer Bürgermeister Arno Guggenbichler (M.) ihre volle Unterstützung zu.
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Ein umfangreiches Hilfs- und Maßnahmenpaket für die Wiederherstellung der Schutzfunktion von Wald und Lawinenschutzbauten nach dem mehrtägigen Waldbrand am Hochmahdkopf im Gemeindegebiet von Absam hat die Tiroler Landesregierung auf Initiative von LH Günther Platter und LHStv Josef Geisler in ihrer dieswöchigen Sitzung beschlossen.
„Wir lassen die Gemeinde und die Absamer Bevölkerung nicht allein“, bekräftigen LH Günther Platter. Aufgrund der durch den Brand verursachten Entwaldung und die Zerstörung von Schutzbauten drohen Erosion, Rutschungen und Lawinen. LH Platter: „Sicherheit hat Vorrang. Das Land wird gemeinsam mit den Bund die erforderlichen Finanzmittel bereitstellen und der Gemeinde Absam unter die Arme greifen. Die entsprechenden Finanzierungsverhandlungen werden demnächst geführt.“ Das Land Tirol wird außerdem für eine rasche Projekterstellung und –umsetzung sorgen und Behördenverfahren schnellstmöglich abwickeln, versichert der für Katastrophenschutz und Forst zuständige LHStv Josef Geisler.

Sanierungsplan auf 15 Jahre

In einem Drei-Stufen-Plan und einem Projekt, das sich über 15 Jahre erstrecken wird, sollen Schutzwald und Schutzbauten so rasch wie möglich wieder hergestellt werden. Nach ersten Schätzungen geht man von Gesamtkosten in der Höhe von rund drei Millionen Euro aus.
In der ersten Phase sind Sofortmaßnahmen vorgesehen, die den verbleibenden Waldboden sichern und einen Bodenabtrag verhindern sollen. Sobald die Flächen schneefrei sind, wird eingesät. An neuralgischen Stellen werden zur Verfestigung des Bodens Kokosmatten aufgebracht. Außerdem werden die eventuell noch vorhandenen Schutzbauten auf ihre Funktionstüchtigkeit hin untersucht.
In der zweiten Phase wird mit der Aufforstung und der Neuerrichtung der Schutzbauten begonnen. In einem letzten Schritt werden Pflegemaßnahmen im neuen Schutzwald und allfällig notwendige Ergänzungen der Schutzbauten durchgeführt.

Größter Waldbrand Tirols

Von Donnerstag, dem 20.02.2014 bis zum erlösenden Schnee und Regen in den Nachstunden auf Sonntag, den 23.02.2014 hatte der Wald im Gebiet des Hochmahdkopf gebrannt. Rund 50 ha Objektschutzwald und diverse für Teile des Dauersiedlungsraumes von Absam wichtige Schutzbauten wurden dabei zerstört. Hunderte Einsatzkräfte und mehrere Hubschrauber standen über Tage im Löscheinsatz gegen den bislang größten Waldbrand Tirols. Bereits in den 1950er Jahren gab es an dieser Stelle ein verheerendes Feuer.

Bund sichert höchstmögliche Förderung zu

Der Waldbrand in Absam und der daraus entstandene Millionenschaden standen auf der Agenda eines gestrigen Gipfelgesprächs in Wien zwischen LH Günther Platter und dem zuständigen Bundesminister Andrä Rupprechter. Der Tiroler Minister sicherte dabei die höchstmögliche Förderung aus Katastrophenschutzmitteln des Bundes zu.
Derzeit wird von Gesamtkosten in der Höhe von 2,9 Millionen Euro ausgegangen. „Bund und Land übernehmen den Großteil der Kosten, wir lassen hier die Gemeinde und die Absamer Bevölkerung nicht im Stich“, zeigt sich LH Platter mit dem Ergebnis der gestrigen Verhandlungen zufrieden.
Auch Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter betont: „Ich habe mich bemüht, in diesem Fall die höchstmögliche Förderung zur Verfügung zu stellen. Gemeinsam mit dem Land haben wir ein für alle tragfähiges Maßnahmenpaket geschnürt, mit dem wir die Gemeinde in dieser schwierigen Lage unterstützen.“

Sofortmaßnahmen geplant

Oberste Priorität hat derzeit die Wiederrichtung der durch den Brand zerstörten bzw. in Mitleidenschaft gezogenen Schutzbauten. Weiters sind Sofortmaßnahmen geplant, die den verbleibenden Waldboden sichern und einen Bodenabtrag verhindern sollen. In einer zweiten Phase ist die Wiederaufforstung geplant.

Link zum Artikel "Waldbrand in Absam – Weggeworfene Zigarette am Brand Schuld"

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