Tagung im Landhaus
Was hat Tarantino mit Hall zu tun?

Die Befreiung Innsbrucks am 3. Mai 1945 | Foto: NARA Washington

Kostenlose Vorträge: Die "Operation Greenup" ist am 29. März Thema im Landhaus.

HALL. Das US-amerikanische Agententrio Fred Mayer, Hans Wijnberg und Franz Weber führte zwischen März und Mai 1945 im Auftrag des US-amerikanischen Geheimdienstes OSS die „Operation Greenup“ durch und war auch Inspirationsquelle des Kultregisseurs Quentin Tarantino zu seinem Film Inglourious Basterds. Diese Operation gilt als einer der erfolgreichsten subversiven Einsätze der Alliierten im Zweiten Weltkrieg und lieferte u. a. Informationen über die Bahnhöfe Tirols: Fred Mayer und Hans Wijnberg, zwei junge Juden aus Deutschland und den Niederlanden, ziehen wie tausende andere Flüchtlinge mit den amerikanischen Streitkräften in den Krieg gegen die Nazis. Der Geheimdienst OSS bildet sie für Spionage im Dritten Reich aus. Doch ohne Hilfe Einheimischer ist ihr Vorhaben aussichtslos. Der Wehrmachtsoffizier Franz Weber aus Tirol, der vier Jahre lang den grausamen Krieg der Wehrmacht in der Sowjetunion und in Jugoslawien mitgemacht hat, wird der Dritte im Bunde: Er desertiert 1944 und führt die beiden Spione Ende Februar 1945 in sein Heimatdorf Oberperfuss: Das Hauptinteresse des Spionageteams richtet sich auf die für die Italienfront zentrale Zugverbindung über den Brenner – Kontakte zum Widerstand (bis zu Deserteuren im Vomperloch) werden geknüpft und zahlreiche Informationen aus Tirol nach Italien gefunkt. Und auch die kampflose Befreiung Innsbrucks im Jahr 1945 ist maßgeblich Mitgliedern der Operation Greenup zu verdanken. Im Funkverkehr zwischen Oberperfuss und Bari in Süditalien wird Innsbruck mit „Brooklyn“ verschlüsselt.

Tagung

HistorikerInnen aus ganz Europa beleuchten bei einer öffentlichen Tagung im Landhaus Innsbruck am Freitag, den 29. März, ab 9 Uhr die Operation Greenup im großen politischen und militärischen Zusammenhang der letzten Monate des NS-Regimes.
Die Tagung ist für alle Interessierten frei zugänglich. Unter den Vortragenden sind ausgewiesene Historiker wie Roderick Bailey (Universität Oxford), Wolfram Wette (Universität Freiburg) und Kerstin von Lingen (Universität Wien). Veranstalter sind die Universitäten Innsbruck und Wien sowie das Gemeindemuseum Absam. Die Tagung ist für alle Interessierten frei zugänglich.

INFOS
„Transnationaler Widerstand und Befreiung 1945“
Innsbruck Landhaus, Eduard-Wallnöfer-Platz (Großer Saal)
Freitag, 29. März 2019, 9 bis 12 Uhr und von 13.30 bis 18.00 Uhr

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