Interview mit Bgm. Martin Wegscheider
„Wir benötigen Raum für unsere Kleinsten!"

Bgm. Martin Wegscheider im BB-Interview. | Foto: Gemeinsam für Tulfes
  • Bgm. Martin Wegscheider im BB-Interview.
  • Foto: Gemeinsam für Tulfes
  • hochgeladen von Michael Kendlbacher

Der Tulfer Bgm. Martin Wegscheider spricht über die nächsten Projekte, neues von der Glungezerbahn und die Entwicklung der Gemeinde.

BezirksBlätter: Herr Bgm. Wegscheider, was sind die nächsten Projekte, die Sie in Angriff nehmen wollen?

Bgm. Wegscheider: Eigentlich gehen wir nahtlos mit unseren Projekten von der letzten Gemeinderatsperiode in die neue über. Drei Großprojekte haben wir bereits 2021 in die Wege geleitet, die wir jetzt zu finalisieren versuchen. Beim Generationenhaus ist meine Vision ein Zusammenspiel und gegenseitiges Beflügeln von Jung und Alt in einem Gebäude. Wir benötigen dringend Raum für unsere Kleinsten und adäquate Möglichkeiten, um die Mittags- und Nachmittagsbetreuung anzubieten. Die drei Standorte von Kindergärten und -krippe sollen im Tulfer Generationenhaus zusammengeführt werden. Und für betagte Gemeindebürger soll es ein privates, altersgerechtes Wohnumfeld geben, und das in der Heimatgemeinde. Zur Infrastruktur: Der Angererweg ist durch die Schaffung von sozialem Wohnraum für Tulferinnen und Tulfer in Gallraun die meistbefahrene Straße in Tulfes. Neben der neuen Wasserversorgungsanlage mit größer dimensionierten Leitungen und Glasfaser investiert die Gemeinde mit Gehsteig und Straßenbeleuchtung insgesamt über 1,2 Mio. Euro für mehr Sicherheit unserer Kinder am Schulweg. Und am Glungezer bekommen wir durch das Projekt „Talabfahrt" eine zusätzliche Abfahrt und dadurch eine massive Qualitätsverbesserung für die Bahn. Im Zuge des Pistenbaus werden wir die Wasserversorgungsanlage Tulferberg und WVA Dorf verbinden, um mehr Trinkwasserkapazität zu erlangen. Im Zuge der Einholung der verschiedenen Sachverständigengutachten haben wir erkannt, dass das Geschiebebecken über der Talstation, auch ohne die Realisierung der Talabfahrt, nach den derzeitigen Hochwasserparametern zu klein dimensioniert ist. Das heißt, wir müssen zuerst das Retentionsbecken erweitern, bevor wir die Piste bauen.

Welche Projekte sind noch geplant?
In einer Gemeinde gehen die Projekte nie aus. Ein guter Freund sagt immer: „An der Schneid fehlt es nicht, nur manchmal halt am Geld.“, In diesem Sinne müssen wir uns nach den finanziellen Möglichkeiten richten und uns einen mittelfristigen Finanz- und Zeitplan für die anstehenden Projekte zurechtlegen. Geplant sind: zwei neue Wohnanlagen in Gallraun für leistbares Wohnen, Ausbau der Gehsteige (in Volderwald ganz besonders wichtig), Sanierung unseres Veranstaltungszentrums, neues Probelokal für unsere Musikkapelle, eine würdige Lösung für Urnengräber und ganz viele Herzensangelegenheiten.

Wie geht es am Glungezer weiter?

Die Glungezerbahn ist eine interkommunale Erfolgsgeschichte, die wohl in ganz Österreich ihresgleichen sucht. Insgesamt wurden über 21 Mio. Euro investiert und das Unternehmen erfreut sich sehr großer Frequenz an Gästen und konnte schon mit der Bildung von Rücklagen für die Erneuerung der Schartenkogelbahn beginnen. Für die Gemeinde ist die Glungezerbahn durch die Umwegrentabilität auf jeden Fall ein Gewinn. Unser GF Walter Höllwarth wird uns im Herbst in seine verdiente Pension verlassen. Sein Nachfolger Christian Höck ist bereits in der Einarbeitung und wird die Geschäfte der Bahn sicher gut führen.

Wie steht es um den Verkehr in Tulfes?
Tulfes war und ist ein Tourismusort mit dörflichem Charakter und befindet sich im Aufschwung und Aufschwung bedeutet auch Verkehr. Wir sind aber in der glücklichen Lage, dass wir als östliche Gemeinde im südöstl. Mittelgebirge nicht unter dem „Transit“ leiden, sondern bei uns nur Ziel und Quellverkehr vonstatten geht. Die L9 ist die Hauptverkehrsader der Region und da traue ich mir zu sagen, dass wir die am wenigsten verkehrsbelastete Gemeinde auf dieser Route sind.

Wie hat sich Tulfes aus Ihrer Sicht entwickelt?

Bei meiner Arbeit als Bürgermeister lag der Fokus auf der Lebensqualität der Menschen, guten Bedingungen für die Wirtschaft und moderner Dienstleistung seitens der Gemeinde. Mit dem Bau des neuen Gerätehauses der Freiwilligen Feuerwehr haben wir in die Sicherheit und mit dem Bau des Recy Tulfes/Rinn in eine verbesserte Abfallentsorgung investiert. Tulfes hat sich zu einer innovativen und wirtschaftlich nachhaltigen Gemeinde entwickelt.

Mehr dazu

Weitere Nachrichten finden Sie hier.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.