"Die Grenze ist noch in unseren Köpfen!"

Eines scheint sowohl für den ÖVP NR Hermann Gahr als Südtirolsprecher im Nationalrat als auch für den zukünftigen Landeshauptmann von Südtirol, Arno Kompatscher, klar: Es müssen zur Stärkung der tirolinternen Beziehung mehr Taten gesetzt und weniger geredet werden. Für Hermann Gahr sind die Schwerpunkte für die nächsten Jahre klar priorisiert. "Der Brennerbasistunnel muss im Zeitplan bleiben und auch die Finanzierung darf nicht immer wieder hinterfragt werden", sagt der Nationalrat. Weiters müssen Eitelkeiten abgebaut und den Menschen die Zusammengehörigkeit wieder näher gebracht werden. Denn: "Die Grenze ist noch immer in den Köpfen der TirolerInnen, die gilt es aufzubrechen." Auch im universitären Bildungsbereich gilt es die Chancen zu nutzen und zusammenzuarbeiten.
Das will auch Arno Kompatscher, Landeshauptmannkandidat der Südtiroler Volkspartei, der fünf Jahre in Innsbruck gelebt und studiert hat. "Wir wissen es zu schätzen,was Tirol und Österreich für Südtirol leistet, aber jetzt müssen besprochene Projekte in die Tat umgesetzt werden." Hier nannte er ebenso die Bildungspolitik, aber auch in Sachen Gesundheit gilt es Ressourcen zu nutzen.
"Die Zusammenarbeit hat immense Bedeutung, das ist sicher, aber der Zusammenführung der Denkweise der Menschen wird in Zukunft noch größere Aufmerksamkeit gewidmet", sagt Kompatscher.
Zu den Bestrebungen von einigen Kreisen in Südtirol, sich von Italien loszusagen, hält Kompatscher wenig. "Das ist derzeit einfach nicht möglich, es ist viel Populismus in solchen Forderungen. Aber der offensive Ausbau der Autonomie wird von uns fortgeführt", so der Südtiroler Politiker.
Zur derzeit andiskutierten Doppelstaatsbürgerschaft sagt Kompatscher ganz klar: "Die politischen Voraussetzungen dafür sind nicht gegeben, daher ist das für uns nur eine nebensächliche Diksussion."
Südtirol wählt heuer am 27. Oktober den neuen Landtag, Kompatscher ist Bürgermeister in Völs am Schlern und er wird das Erbe von Luis Durnwalder antreten.