Mils als Vorbild für ganz Tirol

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MILS (sf). „Die Einwohnerzahl in Mils war in den 70er und 80er Jahren sehr stark gewachsen, allerdings gab es kaum Arbeitsplätze und deswegen nur geringe Einnahmen aus der Kommunalsteuer“, erinnert sich Bgm. Peter Hanser. Deswegen wurde das Projekt Gewerbepark ins Leben gerufen. Die Gemeinde sicherte sich Optionen auf die Gründe zwischen Eisenbahntrasse und Bundesstraße, die Gemeindebetriebe GmbH kaufte die Gründe auf und entwickelte das Gewerbegebiet. „Alle Grundbesitzer bekamen den gleichen fairen Preis und die Betriebe, die sich ansiedeln wollten, hatten nur mehr einen Verhandlungspartner, nämlich die GmbH im Besitz der Gemeinde. Das war unser Erfolgsgeheimnis, die Interessenten konnten sich am Anfang die Grundstücke in jeder beliebigen Größe aussuchen, wer unsere Bedingungen erfüllte kam sehr schnell zum Zug“, so Hanser.

Baumkirchen wird beteiligt
Nachdem die ersten beiden Ausbaustufen schnell ausverkauft waren, suchte man beim Land Tirol um die Genehmigung für die Erweiterung des Gewerbegebietes südlich der Bundesstraße an. „Diese Verhandlungen waren schwierig, wir wurden dabei auch von Nachbargemeinden misstrauisch beobachtet, die befürchteten, wir könnten ihnen Firmen abwerben“, erinnert sich Hanser. Auch andere Gemeinden wie Baumkirchen hätten gerne ein eigenes Gewerbegebiet. „Natürlich weiß ich, dass Baumkirchen verkehrsmäßig sehr ungünstig liegt, außerdem will das Land Tirol nicht überall im Land verstreut kleine und kleinste Gewerbegebiete genehmigen, sondern die Unternehmen in Zentren konzentrieren“, ist sich der Baumkirchner Bgm. Josef Schindl bewusst. So verzichtete Baumkirchen auf eine eigene Gewerbezone, das Land Tirol genehmigte in Mils die Erweiterung des Gewerbeparks und Mils beteiligte dafür seine Nachbargemeinde mit 20 % an den Kommunalsteuereinnahmen der dritten Ausbaustufe des Gewerbeparks. „Auf diese Weise sind schon ca. 42.000 Euro in unsere Gemeindekasse geflossen“, freut sich Schindl.

Vorbild für ganz Tirol
In ganz Tirol gibt es erst eine Handvoll solcher Kooperationen wie z.B. auch die Gewerbezone Aldrans/Sistrans/Lans.

„Bei den Gewerbezonen müssen die Gemeinden noch viel mehr zusammenarbeiten“, fordert auch der Tiroler Gemeindeverbandspräsident Ernst Schöpf, „Mils ist ein echtes Vorzeigeprojekt.“

Für den Geschäftsführer der Gemeindebetriebe, Roland Klingler, ist die meiste Arbeit inzwischen getan, kürzlich wurde das letzte freie Grundstück verkauft.

„Für die nähere Zukunft ist an keine Erweiterung der Gewerbezone gedacht, aber man soll niemals nie sagen“, erklärt Bgm. Peter Hanser abschließend.

Kommentar von Stefan Fügenschuh:
"Mehr Arbeitsplätze durch Kooperation"

Gemeindeverbandspräsident Ernst Schöpf (M.) lobt die Bürgermeister von Baumkirchen und Mils für ihre Kooperation.
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