Milser Opposition tritt gegen "schwarze Allmacht" an

Bgm. Peter Hanser findet die Koppelung der vier kleineren Listen erstaunlich | Foto: Gemeinsam für Mils
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MILS. In früheren Zeiten war die Arbeit im Milser Gemeinderat von Harmonie geprägt, in den letzten Jahren haben sich aber mehr und mehr Spannungen aufgebaut, Bürgermeister Hanser wurde von den kleineren Fraktionen vorgeworfen, er würde mit Hilfe seiner absoluten Mehrheit im Gemeinderat über die Anliegen anderer politischer Gruppierungen und der Bürger "drüberfahren". Das Wahlrecht begünstigt die stimmenstärkste Fraktion, die ÖVP-nahe Bürgermeisterliste "Gemeinsam für Mils", die 2010 53 % errang, könnte die absolute Mehrheit auch wieder gewinnen, wenn sie etwas weniger erfolgreich ist und nur zwischen 45 und 50 % der Stimmen erreicht.
Deswegen haben sich vier Milser Gemeinderatslisten entschlossen, eine Koppelung ihrer Wahlvorschläge vorzunehmen. Vereinfacht gesagt führt das dazu, dass sie bei der Mandatsverteilung wie eine einzige große Fraktion behandelt werden.
Es dürfte einmalig in der Tiroler Parteienlandschaft sein, dass zwei bürgerliche Listen gemeinsam mit einer roten und einer grünen Liste antritt. Christian Pittl (Lebenswertes Mils), Josef Leitner (Treffpunkt Mils – DIE GRÜNEN), Wolfgang Maurer (SPÖ und Parteifreie) und Andreas Unterberger (Aktives Direktes Mils) sind überzeugt, dass sie mit dieser Koppelung die "bestehende schwarze Allmacht" brechen können. Das Brechen der "Absoluten" sei notwendig, "damit die nächsten sechs Jahre nicht gegen die Interessen der Milser Bevölkerung regiert wird", sind sich die vier Listen einig.

FPÖ nicht dabei

Als einzige kleinere Partei wird sich die FPÖ nicht an der Koppelung beteiligen. "Wir sind gar nicht gefragt worden. Meines Wissens gibt es bei den Grünen eine Order der Landespartei auf Gemeindeebene nicht mit einer freiheitlichen Partei zu koppeln", erklärt FPÖ-Gemeinderat Peter Wurm, der aber trotzdem optimistisch ist: "Wer uns wählt, weiß wo seine Stimme landet, wir wollen mindestens ein Mandat dazugewinnen und die zweitstärkste Kraft in Mils werden."

Bürgermeisterlist kontert

"Vier Oppositionsparteien werfen in Mils ihre inhaltlichen Ziele über Bord und verfestigen die Mentalität 'Alle gegen Einen'. Durch diese wahltaktische Maßnahme kann es sein, dass Wähler in der Kabine zwar eine Liste ankreuzen, aber faktisch nicht wissen, welche der vier Koppelparteien schlussendlich die Stimmen bekommt", ätzt die Liste "Gemeinsam für Mils" in einer Aussendung.

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