Tirol dachte an seine Zukunft – Einheitliche Bildungsmarke für Tirol gefordert
Minister Töchterle plädierte für den Zusammenschluss der Universitäten zum "Campus Tirol"
Eine illustre Gesellschaft aus Spitzen der Politik, Wirtschaft, Industrie und Tourismus traf sich zum 2. Tiroler Zukunftstag im Congresspark Igls. Als Gäste kamen auf Einladung vom Land und der Standortagentur Tirol Noch-Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle und EU-Regionskommissar Johannes Hahn nach Igls.
Eingangs appellierte die grüne LHStv. Ingrid Felipe an die TeilnehmerInnen, "nicht nur an die Vergangenheit oder nur an die Zukunft zu denken, sondern in der Gegenwart das Tun nicht zu vergessen". Für die Zukunft wünschte sich Felipe mehr Zeit für Diskussionen um die Umwelt, um den weiteren Ausbau der Regionalität in Tirol und um die Bildung. Dabei sollte das Tempo, um in die Zukunft zu gelangen, nicht zu hoch sein. "Wer zu schnell in die Zukunft unterwegs ist, der vergisst das Heute", sagte Felipe.
Töchterle forderte Tiroler Bildungsmarke
Minister Karlheinz Töchterle unterstrich die Wichtigkeit der Bildung im Land, auch außerhalb der Universitäten. "Wir haben viele Bildungswege, es kann die Universität sein, muss es aber nicht", sagte Töchterle. Er sprach sich gegen die Konzentration der Bildung aus, es brauche die breite Möglichkeit in allen Bundesländern. Und Tirol müsse ein Ort der Spitzenforschung bleiben, erklärte er und forderte in diesem Zusammenhang die Kräfte zu bündeln und die Profile zu schärfen. "Unter einem 'Campus Tirol' könnten die Universitäten zu einer Marke zusammengeführt werden, um international sichtbarer zu werden" forderte der Wissenschaftsminister.
LH Platter will, um Tirol wettbewerbsfähig zu halten, neue Schwerpunkte für das Land. "Wir wollen Tirol als Bildungs-, Wissenschafts- und Forschungsstandort ausbauen und zum Land der Forscher machen", so der Landeshauptmann. Für diese Entwicklung wird ein Tiroler Forschungsfonds jährlich mit vier Millionen Euro dotiert und ein internationaler Forschungsrat inhaltlich die Richtungen vorgeben. Neben der Infrastruktur will LH Platter auch bei den Inhalten neue Wege gehen: „Wir brauchen mehr Mut in Bildungsfragen und müssen das Bildungssystem modernisieren und verbessern.“ Er verwies auf die Initiative, eine gemeinsame Schule der 10- bis 14-Jährigen zu installieren.
Für EU-Kommissar Johannes Hahn werden die Regionen in Europa weiter eine wichtige Rolle spielen und er gibt auch die Marschrichtung vor. "Die Regionen werden sich bis 2020 im Klaren sein müssen, welche Themen Prioritäten haben und wohin sie sich entwickeln", sagte Hahn. Lob gab es auch für die Forschungsquote; Tirol rangiert mit 2,9 Prozent in Österreich hinter der Steiermark und Wien an dritter Stelle. „Unter dem Blickwinkel der Eigenaufbringung der Forschungsmittel liegt Tirol aber tatsächlich am ersten Platz“, stellte er fest. Der Europapolitiker bewertet die Tiroler Bemühungen um eine gemeinsame Makrostrategie der Alpenregionen für den Alpenraum als richtigen Ansatz: „So kommt ein gewichtiges Sprachrohr für 50 Millionen Menschen in der EU zustande, das sind immerhin zehn Prozent der Gesamtbevölkerung aber mit wesentlich mehr als zehn Prozent der europäischen Gesamtwirtschaftsleistung.“
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