„Von Sparen keine Spur“
StR Christina Haslwanter befürchtet eine höhere Verschuldung für Hall – Bgm. Tratter bestreitet das.
StR Christina Haslwanter befürchtet eine höhere Verschuldung für Hall – Bgm. Tratter bestreitet das.
HALL (sf). Am vergangenen Dienstag wurde in Hall über den Budgetentwurf für 2012 abgestimmt. Schon im Vorfeld hatte Bgm. Tratter (ÖVP) die Zustimmung der SPÖ und der FPÖ erreicht. Vehement dagegen sprach sich aber die Liste „Für Hall“ aus. Für deren Fraktionschefin StR Christina Haslwanter wird in Hall zu wenig gespart.
„Der Budgetentwurf sieht neue Schulden in der Höhe von fast 2 Mio. Euro vor, wovon ein beträchtlicher Teil zur Finanzierung äußerst umstrittener Vorhaben vorgesehen ist“, kritisiert Haslwanter.
€ 350.000,- würde ein „sinnloser“ Grundankauf in Schönegg kosten. Ein weiteres Darlehen in der Höhe von € 480.000,- sei für die Errichtung einer neuen Sportanlage im Bereich der Guggerinsel vorgesehen, und das, obwohl die geplante Anlage bei der Bevölkerung sehr umstritten sei und die große Sportanlage in der Lend sanierungsbedürftig sei.
Auch Tratter gegen Schulden
„Die Schulden der Stadt Hall werden nächstes Jahr sicher nicht um zwei Millionen € steigen“, entgegnet Bgm. Tratter. „Die Budgetposten Grundstücksankauf und Guggerinsel stehen im außerordentlichen Haushalt, der sich per definitionem durch Darlehensaufnahme oder Rücklagenauflösung finanziert. In der Praxis werden solche Vorhaben aber nicht durch neue Schulden, sondern durch Budgetumschichtungen oder durch höhere Einnahmen gedeckt“, erklärt Tratter und ergänzt: „Sollten sich diese Vorhaben heuer nicht verwirklichen lassen, können wir sie ja auch verschieben. Dann kaufen wir die z.B. die Grundstücke in Schönegg ein Jahr später vom Land Tirol. Diese Grundstücke sind sehr billig zu haben und der Ankauf ist keineswegs sinnlos.“
StR Haslwanter kritisiert auch die Höhe der einmaligen Ausgaben: „€ 600.000,- sind ein Gesamtbetrag, der in den letzten Jahren kein einziges Mal erreicht wurde und ist es nicht nachvollziehbar, wo hierin der Sparwille zu erkennen sein soll.“
„In den vergangenen Jahren wurde zu wenig in die Substanzerhaltung investiert, viele Ausgaben sind jetzt einfach dringend notwendig, wie neue Feueralarmsysteme in den Schulen oder Reparaturen bei städtischen Gebäuden, das sind Dinge, die nicht mehr aufschiebbar sind“, erklärt Bgm. Tratter. „Andererseits hat die Stadt Hall in der Vergangenheit viel Geld für Großprojekte ausgegeben, wie z.B. für das Hallenbad beim Franziskanergymnasium. Jetzt haben wir kaum noch liquide Mittel und müssen sparen.“
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.