Wohnraum für die Jungen wird zum Problem

"Wohnen muss leistbar bleiben", sind sich die Bürgermeister Harb, Gartlacher und Oberdanner einig.
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VOLDERS (sf). „Die Entwicklungen in den Regionen sind im ganzen Land sehr unterschiedlich. Deswegen diskutieren wir vor Ort mit den Menschen“, erklärt Forum-Land-Bezirksobfrau Regina Norz.

Gleich drei Bürgermeister aus der Region stellten ihre Sicht der Dinge dar und gaben einen anschaulichen Überblick über die tatsächlichen Herausforderungen.

„Unser größtes Problem sind die hohen Infrastrukturkosten. Mit 758 Einwohnern müssen wir schauen, wie wir unsere Strukturen erhalten können“, erklärt etwa Bgm. Alfred Oberdanner, Kolsassberg. Als Beispiel nennt er das Gemeindewegenetz: „50 Kilometer Straßen, die jetzt vielfach saniert werden sollten – das schafft ein kleines Dorf, wie wir es sind, nicht.“

Zusammenarbeit ist wichtig
Positiv beurteilt Oberdanner die Zusammenarbeit mit den Nachbargemeinden Weer und Kolsass. So ist es gelungen, ein gemeinsames Gewerbegebiet zu schaffen. Bei den Öffis arbeitet man ebenso zusammen wie bei der Kinderbetreuung. Mit dem Ärztehaus in Kolsass ist auch die ärztliche Versorgung in der Region gesichert.

Harb will Grünraum erhalten
Aber auch am Kolsassberg steigen die Baulandpreise. Junge Menschen können sich das nicht mehr leisten, während Zugezogene in der Gemeinde neuen Wohnraum schaffen.

„Das ist auch ein Problem für Volders“, bringt es Bgm. Maximilian Harb auf den Punkt. Der Druck auf die Gemeinde, ständig neuen Baugrund zu widmen, ist groß. Er fordert: „Raumordnung geht uns alle an. Wir müssen nicht nur Gewinne maximieren, sondern an die nächsten Generationen denken. Das heißt auch, Grünraum zu erhalten“. Er hofft auf eine bessere überörtliche Raumordnung, um dieses Problem einzudämmen und ein Zusammenwachsen der Dörfer zu verhindern.

Hansjörg Gartlacher, Bürgermeister in Kolsass, plädiert für eine stärkere gemeindeübergreifende Zusammenarbeit: „Kolsass, Weer und Kolsassberg beweisen, dass das funktioniert. Deswegen gibt keiner seine Selbstständigkeit auf.“ Als positive Beispiele nennt er das Gewerbegebiet, wo auch die Kommunalsteuer zwischen den Gemeinden gerecht aufgeteilt wird oder die Schulen, die sogar bezirksübergreifend funktionieren. Bgm. Harb ergänzt: „Wir sollten endlich mit dem ständigen Jammern aufhören, sondern sehen, wie gut es uns geht.“ Als positives Beispiel wurde von allen drei Bürgermeistern das intakte Vereinsleben genannt, das ein Eckpfeiler des Dorfes sei.

Leistbares Wohnen
Das wichtigste Anliegen – vor allem für die jungen Diskutanten – war aber das leistbare Wohnen im Dorf. „Ich will ja da bleiben. Aber Grund kaufen und Haus bauen, das kann ich mir nicht leisten“, unter-streicht ein Diskussionsteilnehmer. Als neue Möglichkeit wurde die Innenentwicklung der Dörfer genannt. Die Jungen wären durchaus bereit, in alte Häuser zu investieren, um diese zu revitalisieren.

„Wir leben in einer Region, wo vieles im Vergleich zu anderen positiv läuft. Achten wir weiter darauf“, forderte Regina Norz die Anwesenden zum Abschluss auf.

"Wohnen muss leistbar bleiben", sind sich die Bürgermeister Harb, Gartlacher und Oberdanner einig.
Regina Norz und Magnus Gratl leiteten die Diskussion im Jagerhof in Volders.
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