SV Hall und FC Volders tauschen die Ligen
Hall muss in die Tirolerliga absteigen, Volders steigt hingegen in die Regionalliga auf.
Was sich schon einige Saisonen lang angekündigt hat, ist nun Realität geworden. Nach dem Klassenerhalt am grünen Tisch in der vergangenen Saison haben ständige Trainerwechsel, unglückliche Spielertransfers und so manche falsche Entscheidung des Haller Traditionsklubs zum endgültigen Abstieg in die Mittelmäßigkeit geführt. Anders hingegen der FC Volders, welcher auch in schlechten Zeiten zu seinem Headcoach, seiner Stammmannschaft und seinem Funktionärsteam gestanden hat. Der kleine Nachbar erntet nun die Früchte seiner Arbeit.
Viele Köche verderben den Brei
Die rigide Personalpolitik des SV Hall sorgt schon viele Jahre für Kopfschütteln in der Fachwelt. So haben einander allein in den 2000er-Jahren die Herren Schnellrieder, Kraft, Matic, Pranter, Hofer, Güclü, Ayhan, Duran und Geisler die Klinke in die Hand gegeben, ähnlich war es bei den Sportlichen Leitern bzw. Nachwuchsleitern, bei denen die Halbwertszeit nur geringfügig länger war als bei den Headcoaches. Dass sich in einem Verein infolge ständiger Trainerwechsel und damit wechselnder Spielsysteme keine einheitliche (sportliche) Linie durchsetzen kann, ist selbstredend. Denn kaum hat die Mannschaft ihr Spielsystem von einem auf den anderen Trainer umgestellt, erfolgt schon der Wechsel zu einem neuen Trainer und das ganze Spiel beginnt von vorne. Dazu kommt noch die große Anzahl an „Legionären“, die dem Verein nicht langfristig erhalten bleiben.
Mit Stabilität und Beständigkeit zum Erfolg
Der zweite Dienstantritt von Exprofi Michi Streiter im Jahre 2016 hat hingegen beim FC Volders für Stabilität in der Trainerfrage wie auch in der sportlichen Ausrichtung des Gesamtvereins gesorgt. Ob nun die nahezu Personalunion des Streiterclans positiv oder negativ zu bewerten ist, sei dahingestellt, in jedem Fall ist sie äußerst effektiv – und nur das zählt im Fußball. Durch kluge Personalpolitik, einem feinen Händchen für Spielertransfers und nachhaltigen Aufbau von Eigenspielern haben es die Volderer geschafft, aus einem Durchschnittsverein der Landesliga einen regionalligatauglichen Vorzeigeverein mit straffer Führung, klarer Kompetenzverteilung und hoher Professionalität zu formen, was auch bei seinen Sponsoren gut ankommt. Dass diese Beständigkeit bis hinauf in Österreichs Topligen führen kann, hat die WSG Wattens schon vor einigen Jahren eindrucksvoll unter Beweis gestellt.
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