Bürgermeister Tratter reißt Steuer herum!

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Der Verkauf von Grundstücken an Häuslbauer in Hall/Schönegg hätte zwei Millionen Euro in die Kassen der Stadt spülen sollen. Durch die schwache Nachfrage von Kaufinteressenten drohte das Projekt zum Desaster zu werden. Jetzt verkauft die Stadt das Grundstück an eine Wohnbaugesellschaft.

HALL. (sf).Die Stadt ist auf die Einnahmen dringend angewiesen, weil sie damit einen Teil der Ausgaben für den Bau des Franziskanergymnasiums decken muss. Der frühere SP-Vizebgm., Harald Schweighofer, hatte gefordert, das Areal an eine Wohnbaugesellschaft zu verkaufen, um darauf günstige Sozialwohnungen zu errichten. Die ÖVP und die Liste „Für Hall“ setzten aber durch, dass das Grundstück parzelliert und einzeln an Häuslbauer verkauft wird. So ließe sich mehr Geld einnehmen, wurde argumentiert. Schon vor einigen Monaten war absehbar, dass das Interesse gering ist. In Kürze muss aber mit den Bauarbeiten begonnen werden, da alle Keller auf einmal gebaut werden müssen. Die Stadt Hall müsste also noch einmal eine Million Euro Schulden machen, um die ersten Arbeiten vorzufinanzieren.

Stadt verzichtet auf viel Geld
Jetzt hat die Stadt die Notbremse gezogen und das ganze Projekt an die Wohnbaugenossenschaft WE übergeben. Die Erlöse für das Grundstück werden sich nur auf etwas mehr als 1,5 Millionen belaufen, dafür hat die Stadt keinerlei Risiko. Die FPÖ und die SPÖ unterstützten das Vorhaben von VP-Bürgermeister Hannes Tratter, auch wenn die Sozialdemokraten verstimmt waren, darüber erst im letzten Moment informiert worden zu sein.

Dagegen stimmten die Grünen und die Liste „Für Hall“. StR Christina Haslwanter störte vor allem der Ausnahmenausfall von 400.000 bis 500.000 Euro im Vergleich zum alten Projekt: „Das können wir uns nicht leisten, man müsste noch prüfen, ob man das Grundstück nicht teurer an einen kommerziellen Wohnbauträger verkaufen könnte.“

WE-Geschäftsführer Peter Hanser vom Projekt begeistert
Ursprünglich sollten nur die Zufahrtswege und die Keller gemeinsam gebaut werden, die eigentlichen Häuser hätte dann jeder der 24 Eigentümer in Eigenregie hochgezogen. Jetzt werden alle Häuser gleichzeitig und von der gleichen Baufirma errichtet.

„Schon nächstes Jahr im Herbst könnten die Häuser bezugsfertig sein. Das ist ein sehr schönes Projekt in einer wunderschönen Lage. Die Häuser werden auch sehr gut gefördert, wir werden sicher keine Schwierigkeiten haben, genug förderungswürdige Interessenten zu finden“, ist der Geschäftsführer der Wohnbaugesellschaft WE, Peter Hanser, überzeugt.

Warum es der Stadt Hall nicht gelungen ist, genug Interessenten für ihr Projekt zu finden, kann sich auch Hanser, der im „Nebenberuf“ übrigens auch Bürgermeister der Nachbargemeinde Mils ist, nicht erklären. „Die Interessenten wurden zuerst lange vertröstet und dann unter Druck gesetzt, innerhalb einer Woche zu unterschreiben“, weiß GR Maria Meister (Für Hall) zu berichten, „kein Wunder, dass dann einige abgesprungen sind.“

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