Gemeinden im Kampf gegen die Finanzfalle

Gesparte Mittel erhöhen Handlungsspielraum: Die GemNova-GF Markus Bodemann (li.) und Alois Rathgeb (re.) mit  Gemeindeverbandspräsidenten Ernst Schöpf
  • Gesparte Mittel erhöhen Handlungsspielraum: Die GemNova-GF Markus Bodemann (li.) und Alois Rathgeb (re.) mit Gemeindeverbandspräsidenten Ernst Schöpf
  • hochgeladen von Sieghard Krabichler

Eine Geldquelle in der Höhe von etwa 70 Mio. Euro dürfte jedes Jahr für die Tiroler Gemeinden sprudeln. Bedingung: Ein gemeinsamer Einkauf von Produkten des täglichen Gemeindebedarfes.

278 Gemeinden sind im Tiroler Gemeindeverband organisiert und wenn diese gemeinsam ihre Einkäufe tätigen, so bedeutet das eine große finanzielle Entlastung der angespannten Budgets. „Von immer wieder angesprochenen Gemeindefusionen halte ich nichts, aber die Zusammenarbeit in der Beschaffung macht Sinn und spart etwa 70 Mio. Euro pro Jahr“, erklärt GV-Präsident Ernst Schöpf, „viel Geld, das die Gemeinden wieder in die regionale Wirtschaft pumpen“.

Zu diesem Unterfangen wurde die „GemNova“ gegründet, die im Gemeindeverband angesiedelt ist und bereits erste Erfolge vorweisen kann. Der Planungsverband Ötztal wurde unter die Lupe genommen und dessen Beschaffungsmodi analysiert. Ergebnis: „Durchschnittlich 23 Prozent können bei gemeinsamer Beschaffung jährlich eingespart werden“, erklärt GF Alois Rathgeb, der die Theorie anhand des Einkaufs von Streusalz für die Tiroler Gemeinden erklärt. „Die 20.000 Tonnen Salz kosten zwischen 89 und 200 Euro pro Tonne, gesamt verschlingt diese Inves­tition 2 Mio. Euro im Jahr und es könnten über 180.000 Euro eingespart werden.“

Für Ernst Schöpf bedeutet dieses Sparen keine Verringerung der regionalen Wirtschaftsleistung, sondern genau das Gegenteil. „Wenn Wirtschaftskammer-Präsident Bodenseer gegen diese gemeinsamen Einkäufe votiert, so ist das nicht verständlich, denn wir kaufen nur Produkte, die nicht in der Region zu bekommen sind gemeinsam ein, aber die dadurch freiwerdenden Mittel gehen umgehend in die lokale Wirtschaft in Tirol“, erklärt Schöpf.

Derzeit arbeitet die „GemNova“ in den Bereichen Feuerwehrbedarf, Reinigung, Telekommunikation, Straßenbeleuchtung, Verkehrsschilder oder Wasser- und Kanalbedarf. „Das Sortiment wird ständig erweitert, um dadurch die Gemeinden noch besser entlasten zu können “, sagt GF Markus Bodemann.

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