„Wir brauchen keine Fusion der Tourismusverbände“

Foto: ÖVP

Werner Nuding spricht über die Glungezerbahnen, neue Trends im Tourismus und warum es auch in Zukunft die Tourismusverbände vor Ort braucht.

BEZIRKSBLÄTTER: Herr Nuding, Sie wurden Ende 2009 zum Obmann des TVB Region Hall-Wattens gewählt. Können Sie schon eine Zwischenbilanz über Ihre Arbeit machen?
Werner Nuding:
„Ich habe mir die Funktion nicht so umfangreich vorgestellt, wie sie ist. Die Arbeit macht mir sehr viel Freude, weil wir ein sehr gutes Betriebsklima haben und die Qualität und Einsatzfreude der MitarbeiterInnen sehr hoch ist.“

BB: Eine wichtige Aufgabe ist die Rettung der Glungezerbahnen – was gibt es zu diesem Thema Neues?
Nuding:
„Die Patscherkofelbahnen von Peter Schröcksnadel werden das Management der Glungezerbahnen übernehmen. Das bringt Kostenvorteile und soll über eine bessere Zusammenarbeit auch die Auslastung beider Skigebiete verbessern.“

BB: Bei welchem Skikartenverbund werden die Glungezerbahnen mitmachen?
Nuding:
„Wir werden ab der kommenden Wintersaison von der Tirol-Regio-Card zum Freizeitticket wechseln und sind damit beim gleichen Verbund wie die Patscherkofelbahnen. Für die Zukunft wünsche ich mir, dass man bei mehreren Kartenverbünden Mitglied sein kann, aber das ist leider kurzfristig nicht möglich.“

BB: Ist die Zusammenarbeit mit den Patscherkofelbahnen auf mehrere Jahre angelegt?
Nuding:
„Ja, vorerst auf zwei Jahre. Bis einschließlich der Sommersaison 2013 können wir auch den Betrieb der Glungezerbahnen garantieren. Aber natürlich arbeiten wir daran, den Betrieb auch für die weitere Zukunft zu sichern.“

BB: Welche Verbesserungen soll es am Glungezer geben?
Nuding:
„In der kommenden Saison wollen wir einen Funpark einrichten. Wir müssen da was für die Jugend tun. Mittelfristig ist das wichtigste Projekt eine Gondelbahn von Tulfes zur Mittelstation.“

BB: Will man die Pisten großflächig beschneien?
Nuding:
„Wir haben am Glungezer das Glück, dass wir ab der Mittelstation über genug Naturschnee verfügen. An eine künstliche Beschneiung der Talabfahrt ist vorerst nicht gedacht, wir werden weiterhin nur punktuell beschneien.“

BB: Der TVB Hall-Wattens ist mittlerweile einer der kleinsten Verbände in Tirol. Gibt es Überlegungen für eine Fusion oder Kooperationen?
Nuding:
„Eine Fusion ist bei uns eigentlich kein Thema. Aber Kooperationen werden in Zukunft immer wichtiger werden. Zum einen mit den anderen Tourismusverbänden. Wir arbeiten etwa schon lange sehr gut mit dem TVB Innsbruck zusammen und vermarkten den Zirmweg und viele andere Attraktionen gemeinsam. Andererseits glaube ich, dass die Zusammenarbeit der lokalen Tourismusverbände mit der Tirol Werbung noch intensiviert werden muss. Die Tirol Werbung soll die Marke Tirol im Ausland vermarkten und die TVBs sollen die Produkte vor Ort für den Gast entwickeln.“

BB: Auf welche Angebote für die Gäste setzen Sie?
Nuding:
„Unsere Stärke liegt in der Verbindung von Natur und Kultur. Einerseits sind wir ein urbaner Raum mit der schönen Haller Altstadt und den einzigartigen Kristallwelten in Wattens und bieten Kulturhighlights wie das Osterfestival, andererseits liegt eine wunderschöne Natur wie das Halltal direkt vor der Haustüre. Gut angelaufen ist auch das Projekt ‚Nature Watch‘ (Naturbeobachtung) im Halltal und der Wallfahrtstourismus in Absam. Wir lassen uns auch neue Sachen einfallen, etwa soll es vom Glungezer aus geführte Skitouren in das Vigartal geben. Solche Produkte kann sich niemand ausdenken, der in einer Zentrale eines Großverbandes sitzt und das Gebiet gar nicht kennt, dafür braucht es weiterhin das Team eines lokalen TVBs.“

Das Gespräch führte Stefan Fügenschuh

Kommentar von Stefan Fügenschuh:
"Letzte Chance für den Glungezer"

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