Jagd

Jäger als Partner - Ethik und Weitblick

Der Bezirksjägertag wurde von gutem Gesprächsklima und guter Zusammenarbeit getragen.

HERMAGOR (jost). Beim Hermagorer Bezirksjägertag in Dellach/Gail wurde kürzlich die jagdliche Führung für die nächsten Jahre zu 100 Prozent in ihrem Amt bestätigt.Namentlich Bruno Maurer als Bezirksjägermeister, Stellvertreter Raphael Gressel, Jagdaufseher-Obmann Siegfried Wallner, sowie die Referenten, als Mitglieder des Bezirks-Ausschusses, Stefan Ferlitsch, Anton Obernosterer, Josef Guggenberger und Manfred Mörtl.

Abschusspläne erfüllt

In seinem Tätigkeitsbericht lobte Maurer das hohe Verantwortungsbewusstsein der Jäger im Bezirk. So konnten beim Reh- und Rotwild die Abschusspläne großteils, in vielen Bereichen sogar darüber hinaus, erfüllt werden.
Das kann als Verdienst fast aller Jagdausübungsberechtigten und Jäger gewertet werden, besonders dann, wenn trotz Wildschadenssituationen, der Weitblick und die jagdliche Ethik gewahrt bleibt.
Die aktuellen Maßnahmen zur Verhinderung von Wildschäden greifen, beispielhaft sei die Aktion Silogitter erwähnt. Zielsetzungen wie die Minimierung der Wildstände, Senkung der Wildschäden bei gleichzeitiger Wahrung einer attraktiven Jagd, rücken damit in greifbare Nähe.

Was wäre, wenn...?

Um die Wichtigkeit einer guten Jagd-Struktur darzustellen, stellte Maurer die hypothetische Frage in den Raum: „Was würde passieren, wenn die Jäger streiken würden?“ Immerhin beläuft sich die volkswirtschaftliche Bedeutung der Jagd in Österreich auf fast eine Milliarde Euro.
Oder wie würde sich der Wildstand entwickeln? Denken wir an die derzeitige Entnahme von zigtausenden Stücken die dann jährlich am Leben bleiben und sich explosionsartig vermehren würden. Die Wildschäden in Wald und Flur wären gewaltig und untragbar.
Wer käme für die Wildschäden auf? Wildschäden würde keiner mehr bezahlen, oder eben der Steuerzahler.
Was geschieht mit den Jagdverwaltungen und Zulieferfirmen? Entfallen würden auch Stellen bei der Entwicklung, Herstellung, Vertrieb für Waffen, Optik, Bekleidung usw., unzählige Arbeitsplätze würden wackeln.
Wer würde kranke, verletzte, tote Tiere erlegen/entsorgen? Eine Leistung die meistens unbemerkt und unbedankt bleibt. Herumliegende Tierkadaver wären wohl die Regel.

Ansprechpartner vor Ort

Wer würde das Strassenfallwild versorgen? Wenn es verletzt wird, wer sucht es nach? Im deutschsprachigen Raum rücken Jäger mindestens 250.000 Mal pro Jahr aus.
Wie sieht es mit Krankheiten aus die von Wildtieren auf Menschen und Haustiere übertragen werden können? Räude, Staupe, Tuberkulose, Fuchsbandwurm. Der Jäger leistet einen wesentlichen Beitrag zu deren Eindämmung.
Wer würde uns mit dem köstlichen heimischen Wildbret versorgen? Wer hat schon gerne Fleisch von einem Hirsch unbekannter Herkunft und Haltung, der tausende Kilometer Transportweg hinter sich hat.
Auch beim streng geschützten Großraubwild wie Wolf, Bär und Luchs ist die Jägerschaft kompetenter Partner bei Monitoring und ein direkter Ansprechpartner vor Ort. Der Umgang mit den Wolfsichtungen im Bereich Görtschach waren ein Beispiel guter Zusammenarbeit zwischen Bevölkerung, Jägerschaft, Behörde und Landesregierung.

Veranstaltungshinweise

In Kürze, am 16. Mai 2019 um 19 Uhr, findet im Gasthaus Jantschgi in Grafendorf, eine bemerkenswerte Informationsveranstaltung zum Thema „Wald und Wild unter dem Einfluss von Naturereignissen“ statt.
Vortragende sind Landesforstdirektor Christian Matitz und Hubert Zeiler.
Ein Muss für alle Waldbauern und Jäger, speziell aus den Revieren, die von der Sturmkatastrophe heimgesucht wurden.

Am 13. Juni 2019 findet in Hermagor ein Walderlebnistag statt, wo auch die Jägerschaft mit einem Informationsstand vertreten ist.

Spannend wird es für unsere Jüngsten vom 24.-28. Juni, wenn sie beim Kinderprojekt Wald- Wild- Wissen in der Watschiger Köss'n dabei sind und vieles über die heimische Tier- und Pflanzenwelt auf spielerische Art erfahren. Heuer unter dem Titel: „Der Hirsch ist nicht der Vater vom Reh“.