„Erste Reihe fußfrei“ beim Horny Valley Race
Die Faszination Fliegen lockte wieder zahlreiche internationale Drohnen-Piloten nach Latschach am Presseggersee.
LATSCHACH (jost). Am Pfingst-Wochenende fand am Sportplatz Latschach des SV Egg nach der Premiere im Vorjahr wieder ein international hochrangig besetztes Drohnen-Rennen statt. Insgesamt 42 Piloten aus vier Nationen haben den bis zu 1000 Kilometer weiten Weg an den Presseggersee nicht gescheut, um sich im sportlichen Wettstreit auf Augenhöhe zu messen.
Initiatoren
Dass die europäische Elite der FPV-Drohnen-Racer nun schon zum zweiten Mal ausgerechnet in Latschach einen Highspeed-Bewerb bestreitet, ist auf Initiator Klaus Krieber zurückzuführen, der in der Szene als leidenschaftlicher EDV-Experte und verlässlicher Hersteller von perfekten Carbon-Drohnen-Chassis gilt. Seine guten Kontakte zu Obmann Daniel Tscheließnig vom Sportclub Egg und zu Walter Kirsch, dem Kärntner Drohnen-Race-Urgestein, tragen bereits erfolgreich Früchte. Darüberhinaus konnte auch noch Software-Entwickler Lukas Weger (29), ebenfalls ein Gailtaler, für die perfekte Zeitnehmung mittels eines von ihm entwickelten Race-Trackers gewonnen werden.
Die gemeldeten Piloten aus Österreich, Deutschland, Kroatien und Rumänien stellten sich am ersten Tag in Vierer-Staffeln den Trainings- und Quali-Läufen, bevor es dann für die 16 qualifiierten Finalisten am zweiten Tag im KO-System um den Sieg und um die Podestplätze ging. Dabei zogen die Teilnehmer in atemberaubender Geschwindigkeit und Präzision die bis zu 150 Stundenkilometer schnellen Mini-Drohnen durch den ausgesteckten Parcours und flogen blitzartige Turns, denen man mit den Augen beinahe nicht folgen konnte. Die Piloten verfolgen ihre Flüge über die eingebaute Kamera live mittels Videobrille. „Es ist somit ein sensationelles Flug-Erlebnis, so als ob man direkt im Cockpit sitzen würde“, erklärt Rennleiter Klaus Krieber.
Stockerlplätze
Der Tagessieg im Finale des zweiten Horny Valley Race in Latschach am Presseggersee, das einzige Rennen in Kärnten, ging schlussendlich an Andy Hahn vor Benjamin Mabtoul, beide aus Deutschlang, Dritter wurde der österreichische Champion Bastian Hackl aus dem Burgenland, und der vierte Platz ging an den jungen Kölner Niklas Jung.
Vom Salzburger Drohnen-Profi Manuel Mauritz war zu erfahren, dass er soeben dabei ist, ab heuer eine österreichische Renn-Serie mit vier Bewerben zu gestalten. Latschach war somit das erste Rennen dieser neuen Serie.
Darüberhinaus setzt sich Mauritz zum Ziel, die drei besten Österreichischen FPV Racing-Piloten Walter Kirsch, Bastian Hackl und Kevin Trabi im Herbst in China (Shenzhen) an den „1st FAI World Drone Racing Championships“ Anfang November 2018 als Teilnehmer an den Start zu bringen.
Was bedeutet FPV?
FPV steht für „first person view“ und bezeichnet alles, was mit der „Ich-Perspektive“ zu tun hat, also auch den Modellflug mit Kamera. Das heisst, die Piloten orientieren sich ausschliesslich über die in den Drohnen eingebaute Onboard-Kamera via Videobrille, sie erleben den Flug praktisch aus dem eigenen Cockpit. Also „erste Reihe fußfrei.“
Im Rennbetrieb wird das Kamerabild des Piloten auch noch auf einen externen Bildschirm übertragen, was dort von sogenannten „Spottern“ mitverfolgt wird. Spotter haben somit die Funktion wie vergleichsweise Torrichter im Schisport.
Ausserdem werden alle Flüge aufgezeichnet und können nach dem Flug in der Perspektive des Flugmodells angesehen werden.
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