Modine – quo vadis?

Schwierig gestaltet sich die Suche nach ernsthaften Interessenten für die riesige, sanierungsbedürftige Halle in Kötschach-Mauthen
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  • hochgeladen von Hans Jost

KÖTSCHACH-MAUTHEN (jost). Der 30.November 2017 war ein düsterer Tag für das Gailtal, insbesondere für Kötschach-Mauthen. 146 Mitarbeiter der Firma Modine formierten sich an diesem nebeligen Wintertag zu einem berührenden „Trauerzug“ von der Werkshalle durch das Ortszentrum bis zur Marktgemeinde, nachdem sie wenige Tage vorher von der Konzern-Zentrale darüber infomirert wurden, dass der Standort Kötschach für immer geschlossen wird. Schock und Betroffenheit machte sich unter den betroffenen Mitarbeitern und ihren Familien, aber genauso auch auf Gemeinde-Ebene unter Bürgermeister Walter Hartlieb, breit. Ende 2017 wurde schlussendlich nach zahlreichen Verhandlungen eine Arbeitsstiftung eingerichtet.
Doch wieviele Mitarbeiter haben inzwischen wirklich einen passenden Job bekommen, und was bedeutet die Werks-Schließung für die Marktgemeinde? Die WOCHE hat nachgefragt.

Michael Gassmayer – Betriebsrats-Vorsitzender:
„Derzeit habe ich noch täglich Kontakt mit einzelnen Mitarbeitern die sich bei mir persönlich oder telefonisch melden. Als Betriebsrat bin ich nach wie vor ihr Ansprechpartner bei Problemen und Fragen. Ich bin einmal wöchentlich im Büro und halte auch den Kontakt zu Institutionen wie AMS oder Arbeitsstiftung sowie zu Betrieben, die Mitarbeiter suchen, um meine Kollegen bei der Jobsuche zu unterstützen.
Von den 146 Ex-Mitarbeitern sind etwa 50 bereits wieder in einem neuen Beschäftigungs-Verhältnis in den Bezirken Hermagor, Lienz und Spittal. Doch die Zahlen ändern sich laufend. Bis Ende Juni bin ich noch bei Modine gemeldet. Ich bin natürlich selbst auch auf Job-Suche, was mit meinen 53 Jahren genauso schwierig ist.
Einige KollegenInnen werden in den nächsten zwölf Monaten in Pension gehen können, zwei Kollegen sind bereits in Pension gegangen. Etwa 60 KollegInnen haben sich für die Arbeitsstiftung zur Umschulung angemeldet; diese Arbeitsstiftung wurde im April mit sechs Teilnehmern gestartet; weitere Gruppenstarts sind von Juni bis Oktober vorgesehen. Für 68 KollegInnen enden die Kündigungsfristen Ende Juni 2018.
Die Hälfte der Belegschaft war über 50 Jahre alt, dadurch gestaltet sich die Arbeitssuche schwierig. Viele haben die Werksschließung noch nicht wirlich verarbeitet.
Der Sozialplan hilft kurzfristig die finanziellen Auswirkungen abzufedern; mittel- bis langfristig haben die Betroffenen aber finanzielle Einbußen da sie am neuen Arbeitsplatz meist wieder mit dem Grundlohn einsteigen. Darüberhinaus werden häufig nur zeitbefristete Arbeitsverhältnisse von drei bis sechs Monaten angeboten, aber trotzdem ist der Großteil der Betroffenen intensiv um einen neue Arbeit bemüht.

Franz Janschitz – AMS-Chef Hermagor:
Die Zahlen und Fakten des Betriebsratsvorsitzenden kann ich voll bestätigen.
Bisher haben sich 26 Personen beim AMS Hermagor als arbeitslos gemeldet bzw. sind bereits im Vermittlungsprozess, davon haben 13 Mitarbeiter Interesse an der Stifung.
Mit Ende Mai wird jedoch die Kündigung für weitere 56 Personen wirksam, und per Ende Juni nochmal für zwölf Ex-Mitarbeiter.

Offene Worte
Bernhard Karner ist 60, war langjähriger Modine-Mitarbeiter und schildert seine aktuelle Situation wie folgt:
„Nach dem Schock, als wir von der Schließung des Modinr-Werkes in Kötschach erfahren haben, ist inzwischen die Normalität so halbwegs in unser Leben zurückgekehrt. Es war ja auch meine Tochter von der Schließung betroffen, welche ein paar Monate vorher in eine neue Wohnung gezogen ist. Sie hat nach zahlreichen Bewerbungen und auch zahlreichen Absagen nun doch endlich in Hermagor einen Job gefunden wo es ihr sehr gut gefällt.
Das große Problem bei der Jobsuche ist, dass die meisten Jobs die angeboten werden nur für 20 Stunden sind. Für einige Leute wird das schon passen, aber viele brauchen 40 Stunden.
Ich selbst bin noch bis Ende Mai bei Modine gemeldet, was danach kommt weiß ich nicht.
Mit 60 Jahren einen Job zu bekommen ist nicht so einfach, speziell in unserer Randregion.
Die Arbeitsstiftung wird für wohl auch kein Thema sein, eine Umschulung für 2Jahre?
Bleibt wohl nur mehr die Arbeitslosigkeit übrig. Wir werden halt das Beste aus dieser
Situation machen müssen.“

Bürgermeister Walter Hartlieb 
„Es gibt immerwieder Anfragen von verschiedenen Interessenten, wobei die derzeitige Preisvorstellung von Modine einfach zu hoch ist, da abgesehen davon, auch Sanierungsbedarf mit entsprechenden finanziellen Kosten an der Halle selbst erforderlich ist. Es soll demnächst wieder zu einem "Round table" - wie im November des letzten Jahres – kommen, zu dem Landeshauptmann Kaiser einladen wird, um die aktuelle Situation zu besprechen und verschiedene Möglichkeiten zu diskutieren, um eine Nachnutzung oder anderswertige Verwertung der Liegenschaft zu erreichen.“

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