Der Kukuruz aus Vietnam
Saatgutverordnung löst Wogen der Empörung aus. Nicht nur auf nationaler Ebene wird "gekämpft".
INZERSDORF (sr). Bekannt wurde der umtriebige Landwirt Alois Döller durch seine längste Blutwurst der Welt, mit der er Häuser für die Leprahilfe im Senegal kaufte. Oder auch durch seine Schweineherzenspende an das AKH Wien. Aber auch auf anderen Gebieten geht er eigene Wege.
Saatgut selber züchten
"Alle haben immer davon geredet, dass man gekauftes Saatgut nicht nachzüchten kann. Ich hab es nicht geglaubt und es selbst ausprobiert. Es hat mich ziemlich 'auf die Goschn' gehaut." Der Ertrag auf den angebauten Flächen war, so Döller, ziemlich schlecht. Das meiste sei nichts geworden, weil es genmanipuliert sei, oder verzüchtet. Man ist "als Landwirt ein Idiot der Saatgutfirmen, es geht denen nur ums Geld".
Auf der ganzen Welt
Bei einer seiner vielen Reisen ist Döller dann auf die Idee gekommen, Mais mitzunehmen, um daraus Saatgut herzustellen. Ob man das darf? "Ich habe nicht nachgefragt, das ist mir auch ziemlich wurscht", erklärt er. Der Mais aus Georgien hat gut funktioniert, wie es mit den Körnern aus Vietnam aussieht, weiß er noch nicht genau. Von den möglichen Änderungen des Saatgutrechts hält Döller nicht viel. "Wenn ich eine schöne Paradeisersaat habe, warum soll ich die nicht meinem Nachbarn geben dürfen." Und wie steht die Landwirtschaftskammer NÖ zu der Verordnung? Pflanzenbaudirektor Ferdinand Lembacher dazu: "Wir plädieren dafür, dass es für die Vermarktung und kostenlose Weitergabe alter und seltener Sorten Ausnahmen geben soll, wie es das Saatgutrecht derzeit in Österreich vorsieht."
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