Eine Vision für Grünanlagen
Spezielle Grünflächen statt Kanalanlagen samt Sickerbecken. Eine Zukunftsvision aus dem Traisental.
BEZIRK (je). Gartengestalter Anton Rath arbeitet an einem Forschungsprojekt über die Grünanlagen der Zukunft. "Es geht darum, wie wir die Regenprobleme der Zukunft lösen können", erklärt Rath.
Lösung vor Ort
"Drain Garden" (Entwässerungsgarten) nennt sich die Erfindung, die die Gartengestaltung Rath in Zusammenarbeit mit anderen Fachleuten entwickelt hat. Zur besseren Umsetzung wurde gemeinsam mit der Stauss-Perlite GmbH und Raimund Seidl die Zenebio GesmbH gegründet. Auch die Universität für Bodenkultur Wien unterstützt das Projekt, vor allem in Form von Master- und Bachelorarbeiten. "Drain Garden" sind Wege- und Straßenbegleitflächen, die durch spezielle Substrate (schwammartige Unterlagen) in der Lage sind hohe Wassermengen rasch aufzunehmen und zu speichern. Mit dem "Drain Garden" können herkömmliche Kanalsysteme ergänzt oder sogar ersetzt werden.
Pilotprojekte
Einige Pilotprojekte sind schon am Laufen, eines davon befindet sich in Nußdorf. Im Industriegebiet bei der Firma Peri gab es ein Problem mit dem Regenwasser, der Schotter wurde bei Regen vom Bankett ausgeschwemmt. "Es war klar, dass wir einen Regenwasserkanal samt Sickerbecken brauchen würden", erklärt Bürgermeister Heinz Konrath. Als sich die Firma Swietelsky gegenüber ansiedelte, konnte auch auf die dortige Fläche kein Wasser mehr abfließen. "Ich habe gewusst, dass Anton Rath an einer Alternative zum Kanal arbeitet, daher haben wir uns dann für diese Methode entschieden", so Heinz Konrath weiter. "Das Regenwasser versickert direkt und wird vor Ort in den Grundwasserkörper eingebracht. Auch der Pflegeaufwand ist gering, das war uns sehr wichtig." Heinz Konrath überlegt auch in Zukunft an anderen Stellen die "Drain Garden"-Lösung zu wählen. Weitere Pilotprojekte beispielsweise im Landesklinikum St. Pölten und in Ober-Grafendorf wurden entweder bereits realisiert oder sind noch geplant.
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