Geladene Stimmung: Vorbestraftes Brüderpaar leugnet Einbruchsversuch
ST. PÖLTEN (red). Ausgesprochen geladen war die Stimmung im Saal 201 am Landesgericht St. Pölten, als drei Untersuchungshäftlinge in Begleitung von sechs Justizwachebeamten mit dem Vorwurf eines versuchten Einbruchs in ein Cafe in St. Pölten konfrontiert wurden.
Mit aggressiven Blicken und aufgebrachten Gesten bestritten die beiden Hauptangeklagten, ein serbisches Brüderpaar aus Wien, mit der Tat am 20. August 2014 etwas zu tun zu haben. Der Drittangeklagte, der am Bahnhof in St. Pölten im Auto gewartet hatte, gestand jedoch, dass er zum Abholen dort hin bestellt worden war und dafür auch etwas bekommen sollte. Er habe zwar nichts gewusst, aber aufgrund des kriminellen Vorlebens der Brüder vermutet, dass es sich um Einbruch handle und er die Beute samt Täter nach Wien bringen sollte. Mit ihm im Auto sei auch der jüngere Bruder gesessen, von dem er aber nicht sagen könne, ob er während der einstündigen Wartezeit ausgestiegen sei. Er selbst habe nämlich geschlafen. Klar geständig zeigte er sich auch zu einem weiteren Tatvorwurf, wonach er im Sommer 2014 insgesamt viermal ohne zu zahlen getankt habe. Gestohlene Kennzeichentafeln sollten dabei seine Identität verschleiern.
Eindeutig identifiziert wurden die Brüder (25 und 31 Jahre alt) unmittelbar nach der Tat von einem Zeugen, der sie bei dem Einbruchsversuch beobachtet hatte. Er folgte den Männern und verständigte die Polizei, die das Trio in den frühen Morgenstunden verhaftete.
Als Zeuge am Landesgericht St. Pölten blieb er jedoch der Verhandlung fern. Die Richterin musste vertagen, was vor allem den 25-Jährigen sehr aufbrachte. Mehrfach musste er von seinen Bewachern davon abgehalten werden, seinen Unmut gegenüber der Familie in der letzten Reihe zu äußern. Mit aggressiv funkelnden Augen bekam sogar einer der Verteidiger Schimpfworte an den Kopf geworfen.
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