Jahreswechel Traditionen
Magische Raunächte: vom Räuchern und Ritualen

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Von Weihnachten bis ins neue Jahr: Zwölf Tage dauern die Raunächte. Evelyn Patscheider und Elisabeth Teufner aus dem Traisental wissen bescheid und geben Tipps und Anregungen für alte Bräuche zum Jahreswechsel.

TRAISENTAL. Heutzutage kehrt das alte Wissen in die Stuben zurück und gewinnt an neuer Bedeutung, denn das Räuchern im und um das Haus soll Glück und Segen bringen und das Böse vertreiben.

Ursprung der Tradition

"Die Zeitspanne der Raunächte wird auch gerne als „ Zeit zwischen den Jahren“ bezeichnet. Sie sind nämlich ein Erklärungsversuch für die Differenz zwischen dem Sonnen- und Mondjahr und gehören weder zum Alten noch zum Neuen",

sagt Evelyn Patscheider. Die Überlieferungen, Traditionen und Rituale der Zeit kommen von unseren Vorfahren. Die gibt es also nicht erst sein ein paar hundert Jahren sondern sogar seit tausenden von Jahren. Sie wurden von den Kelten und Germanen in unseren Gefilden oft mündlich überliefert.

Wiedergeburt des Lichts

Das Julfest wird im Rahmen der Wintersonnenwende gefeiert. An diesem Tag wurde die Rückkehr von Sonne und Licht gefeiert, da nach der Sonnenwende die Nächte immer kürzer werden.

"Später verschmolz das Julfest mit dem christlichen Weihnachten. Die Christen feiern nun die Geburt des Christuskindes als personifiziertes Licht.",

erklärt Elisabeth Teufner. Evelyn Patscheider fügt dem noch hinzu, dass aus dem ehemals eigentlich die Weiblichkeit und das Hervorbringen des Lichts aus dem dunklen Inneren des Mutterleibs ehrenden Fests eine vermännlichte Version ins Christentum übernommen wurde. 

"Es geht darum, die Dunkelheit am Ende des Jahres in der Gesellschaft zu verbringen und den Übergang zu feiern. Man soll wieder mehr mit sich selbst in Kontakt zu treten, und das konnte man auch mehr, weil draußen nicht so viel zu tun war. Wir sollten uns also bewusst mit dem auseinandersetzen, was gerade da ist",

meint Evelyn Patscheider,

"heutzutage springen Menschen viel zu schnell von einem zum Nächsten und nehmen sich nicht mehr genug Zeit für ihr Inneres."

Rituale in den Raunächten

Alles, was man im alten Jahr lassen will, soll man aufschreiben oder aufmalen: Gefühle, Gewohnheiten, Situationen. Dann soll man das Papier zusammenfalten und auf sichere Weise dem Feuer übergeben. Während es brennt, kann man kraftvoll Worte finden, die ausdrücken, dass man diese Dinge hinter sich lässt. Dieses Ritual kann mit Erwachsenen aber auch mit Kindern durchgeführt werden und ist sehr einfach.

"Wie ein Garten im Herbst, der für den Frühling vorbereitet wird, kann man sich auch selbst vorbereiten. Alles was nicht mehr gebraucht wird, wird weggeräumt, damit Platz für das Neue geschaffen werden kann",

meint Evelyn Patscheider,

"mit vollen Händen kann man nichts Neues nehmen." 

Elisabeth Teufner meint auch, dass jede der zwölf Raunächte mit einem der Monate im neun Jahr korrespondiert:

"Man kann während der Raunächte in sich hinein fühlen und eventuell dadurch Vorahnungen für das kommende Jahr erfahren."

Außerdem erzählt sie von einem weiteren Ritual, dass auf dieses Wissen aufbaut:

"An jedem Tag der Raunächte kann man einen Wunsch an das neue Jahr stellen und diesen dann durch Verbrennen manifestieren."

Räuchern

Althergebracht ist die Tradition des Räucherns. Auch heute wird damit noch das Haus gereinigt.

Räucherst Du?

Will man also sein Haus gründlich reinigen, muss man einige Kleinigkeiten beachten.  Haustiere sollten während des Räucherns das Haus verlassen, bevor man beginnt das Haus von unten nach oben auszuräuchern. Danach sollte man den Rauch circa 20 Minuten wirken lassen, bevor man alle Räume gut durchlüftet.

"Alle stehenden und negativen Energien verlassen dann zusammen mit dem Rauch die Räume",

erklärt Evelyn Patscheider.

Aber man muss nicht gleich "All-Out" gehen: Man kann auch die oben genannten Rituale mit dem Räuchern verbinden, und man muss auch keine besonderen Räuchermischungen aus einem Fachhandel besitzen.

"Küchenkräuter wie Salbei oder Beifuß sind sehr wirksam und ich verwende sie gern",

meint Elisabeth Teufner,

"man kann sogar den Inhalt eines Teebeutels als Räucherwerk verwenden, wenn man gerne ohne große Ausgaben in die Tradition hinein schnuppern will." 

Loses Räucherwerk wird zumeist in einer feuerfesten Schale über Kohle zum Glühen gebracht, es gibt aber auch Räucherstäbchen und Räucherkohle, die man einfach anzündet und auspustet, die dann weiter glühen. Nicht nur Kräuter sondern auch Harze wie Weihrauch oder Fichten- und Tannenharz sowie Myrrhe können zum Räuchern verwendet werden.

Neujahrsputz ist auch wirkungsvoll

Nicht nur feinstoffliche Reinigung, also der Gedanke, Gefühle und Energien, sondern auch grobstoffliche Reinigung, also einfach mal ordentlich durchzuputzen, kann sehr wirkungsvoll sein. Ausmisten, aussortieren, anderen Menschen mit den gefundenen, überflüssigen Dingen eine Freude machen sind alles Tätigkeiten, die die Last des alten Jahres von den Schultern erleichtern oder gar auflösen.

"Bevor man in das neue Jahr geht, ist es wichtig das Alte loszulassen; und das beinhaltet Rituale, die man dafür verwenden kann, die Räume aber auch die Seele vorzubereiten",

fasst Evelyn Patscheider zusammen.

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