Pferdeexpertin Theresa Sedlmaier packt aus
Pferd möchte man sein

- Theresa und ihr Pferd Henry sind ein eingespieltes Team.
- Foto: Michaela Müller
- hochgeladen von Nadine Wolfram
In der dritten Instanz unserer Tierserie setzen wir uns mit Pferden auseinander: Wovon das Glück der Pferde abhängt, durften wir von Reitlehrerin und Pferdebesitzerin Theresa Sedlmaier erfahren au Gemeinlebarn erfahren.
HERZOGENBURG/TRAISMAUER. Das A und O für ein ausgeglichenes und ruhiges Reitpferd ist die Haltung, noch vor jeglichen Umgang mit seinem Pferd. "Ein entspanntes Pferd kann nicht jeden Tag 23 Stunden lang nur in der Box stehen, sondern es muss ausreichend Bewegung auf der Koppel bekommen und draußen seinen Freiraum haben", erklärt Reitlehrerin und langjährige Pferdebesitzerin Theresa Sedlmaier. Ihr erstes Pferd legte sie sich schon mit 18 Jahren zu. Seitdem bildet sie sich laufend weiter und verwirklichte den Traum vom eigenen Hof. Durch eine richtige Haltung der Tiere sinkt auch die Wahrscheinlichkeit für Gesundheitsprobleme wie Sehnenschäden deutlich. Pferde sind Herdentiere und dadurch ständig in Bewegung, mal grasen sie hier und mal dort. Anders als Menschen nehmen Pferde auch nicht nur ein paar große Mahlzeiten zu sich, sondern sollten den ganzen Tag über die Möglichkeit haben, immer mal wieder etwas zu fressen. Ihr Magen ist nämlich nur sehr klein. Durch ihr Leben in Herden sind Pferde auch irrsinnig soziale Tiere und sind nicht glücklich, wenn sie ganz alleine gehalten werden oder nur in der Box stehen.
Die artgerechte Haltung der Pferdes ist also eine extrem wichtige Grundlage und notwendig für ihre Gesundheit, noch weit bevor man noch mit der Ausbildung überhaupt anfangen kann. Wichtig ist es auch, sich ein Verständnis für das Tier anzueignen, bevor man beginnt zusammenzuarbeiten, auch Pferde sprechen mit einem, man muss ihnen nur zuhören.
Hufschlag und Herzschlag

- Theresa mit ihren beiden Pferden auf der Koppel.
- Foto: Michaela Müller
- hochgeladen von Michaela Müller
Pferde können den Herzschlag des Menschen schon aus einer Entfernung von 20 Metern hören, das bedeutet sie wissen sofort, ob man ängstlich, nervös oder grantig ist. Niemals sollte man den Zorn oder den Stress aus seinem restlichen Leben mit zum Pferd nehmen, denn sie spüren das. Und wenn man nicht mit vollem Selbstbewusstsein bei der Sache ist, wie soll das Pferd einen dann jemals als Chef akzeptieren und auf einen hören. "Man sollte die Schweiz sein, wenn man mit seinem Pferd arbeitet", sagt Theresa, "der Mensch muss noch über den Herdenleittieren der Chef sein und als solcher von den Tieren akzeptiert werden, alleine schon aus Sicherheitsgründen. Es ist nicht gut, wenn das Pferd merkt, dass man nicht gut drauf ist, denn sein Verhalten kann sich basierend darauf verändern."

- Foto: Michaela Müller
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Körperliche und geistige Gesundheit
Es lohnt sich für den Menschen, den Umgang mit Pferden zu schätzen und ihnen ein möglichst artgerechtes Leben zu ermöglichen, denn das Reiten kann große Auswirkungen auf die körperliche und geistige Gesundheit haben. Es zwingt einen dazu, sein Selbstbewusstsein zu stärken und bringt einen zur sportlichen Aktivität. Auch für Kinder ist der Umgang mit Tieren sehr förderlich für die Entwicklung. Es gibt auch Reitervereine im Bezirk, die einen bei der Ausbildung fördern können, und die einem ermöglichen, den Reiterpass abzulegen.
Im Endeffekt ist kein Pferd wie das andere und die Tiere verdienen es, dass man sich ausreichend mit ihrer Haltung und ihrer Persönlichkeit auseinandersetzt, um ihnen ein möglichst schönes Leben zu ermöglichen. "Heutzutage werden oft viel zu hohe Erwartungen an die Tiere gestellt, genau so wie es bei Kindern ist. Irgendwann ist die Konzentration einfach nicht mehr da, beim Mensch wie beim Pferd", erklärt Theresa. Sie versucht ihre Reiteinheiten an die Schüler und an die Tiere individuell anzupassen, sodass niemand überfordert ist. Und so können wahnsinnig positive Effekte erzielt werden.
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