"Verbrechen" an Naturlehrpfad Feldmühle
Ein Botaniker klagt über Trassenarbeiten rund um Laichbiotop
ST. PÖLTEN (jg). Im Naturlehrpfad Feldmühle putzte die EVN kürzlich die Schneisen unter den durch das Gebiet führenden Hochspannungsleitungen. Das Ergebnis ist laut dem ehemaligen Biologielehrer und zertifiziertem Naturführer Josef Rauschmeier ein "ökologisches Verbrechen": Die Fläche um den letzten Tümpel in der Au wurde gewalzt, Sträucher wurden gerodet und in das Biotop geworfen. "Es handelt sich bei diesem um ein äußerst wertvolles Laichbiotop für Spring- und Grasfrösche", sagt Rauschmeier.
"Wir hoffen, dass für diese Lebewesen kein Schaden entstanden ist", bedauert indes Stefan Zach das unbedachte Vorgehen. "Uns war leider nicht bewusst, dass es sich um einen wertvollen Laichplatz handelt", so der EVN-Pressesprecher. Versorgungssicherheit habe zwar Vorrang, bei den gesetzlich vorgeschriebenen Arbeiten werde vonseiten der EVN aber möglichst schonend umgegangen und die Anregungen der Auftraggeber und Grundbesitzer berücksichtigt. Im Fall des Biotops scheint die Kommunikation zwischen Stadt und EVN dahingehend nicht geklappt zu haben. Und in Zukunft? "Es wäre zielführend, die an sich notwendigen Maßnahmen naturschonend zu gestalten", heißt es vonseiten der Stadt.
Naturlehrpfad Feldmühle
Der Naturlehrpfad Feldmühle im Norden St. Pöltens wurde 1993 eröffnet und dient neben Fröschen auch zahlreichen Schmetterlingen und Käfern, der Flatterulme und 67 Vogelarten als Heimat. Begleitete Naturspaziergänge ermöglichen es, die Vielfalt der Natur hautnah zu erleben.
Infos unter: Natur erleben in St. Pölten und Umgebung
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.