Maria Himmelfahrt: Kräutersegnung in St. Pöltner Kirchen
ST. PÖLTEN (red). Zu Maria Himmelfahrt gibt es in vielen St. Pöltner Pfarren wieder Kräutersegnungen. "In den Heilkräutern wird die Schöpfung Gottes sichtbar, spürbar und essbar", so der Volksmund. Es ist ein alter kirchlicher Brauch, am 15. August den Mitfeiernden beim Gottesdienst gesegnete Kräuterbüschel mitzugeben. Viele stecken die gesegneten Kräuter zum Kreuz zusammen und bringen es im Herrgottswinkel an.
Heilsam für Mensch und Tier
Seit dem 10. Jahrhundert sind Kräutersegnungen überliefert. Gerade in ländlichen Regionen ist dieser Brauch an Mariä Himmelfahrt noch sehr lebendig. Blumen aus dem Hausgarten, Heilkräuter, Getreideähren und Früchte werden zu einem Strauß gebunden, in die Kirche gebracht und gesegnet. Die Gottesmutter Maria wird auch als "Blume des Feldes und Lilie der Täler" bezeichnet. Das hat unter anderem zur Festlegung dieses Brauches am Fest Maria Himmelfahrt beigetragen. Verschiedene Legenden haben zur Popularität des Festes beigetragen. So soll aus dem Grab Mariens im Augenblick ihrer Aufnahme in den Himmel ein köstlicher Duft von Blumen und Kräutern entstiegen sein.
Für die Kräutersegnung werden jene Kräuter zu Bünden gebunden, die bekannt dafür sind, dass sie für Mensch und Tier heilsam sind. Je nach Region waren dies insgesamt sieben (als alte heilige Zahl) oder neun (drei mal drei) oder 12, 24, 72 oder gar 99 verschiedene Kräuter, die gesegnet wurden. Typische Kräuter, die in den Strauß gebunden werden, sind Johanniskraut, Wermut, verschiedene Getreidesorten, Schafgarbe, Königskerze oder Kamille.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.