Alarm: Impfstoff im Pielachtal knapp

Apotheker beruhigen, dass immer wieder nur einzelne Produkte nicht lieferbar sind, doch nicht für alles gibt es Ersatz. | Foto: RMA Archiv
  • Apotheker beruhigen, dass immer wieder nur einzelne Produkte nicht lieferbar sind, doch nicht für alles gibt es Ersatz.
  • Foto: RMA Archiv
  • hochgeladen von Michael Holzmann

Apotheker verzweifelt: Konzerne beliefern Region schlecht

PIELACHTAL (mh). In Niederösterreich herrscht Medikamenten-Mangel. So ist etwa der Impfstoff gegen Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten und Polio frühestens im Herbst wieder verfügbar. Auch bei anderen Arzneien müssen unsere Apotheker ihre Kunden immer öfter auf unbestimmte Zeit vertrösten. Experten vermuten: Die Pharmaindustrie beliefert Österreich schlecht, weil die Sozialversicherung weniger zahlt als in anderen Ländern. Die Apotheken im Pielachtal bestätigen, dass auch bei ihnen die Vierfachimpfung zurzeit nicht erhältlich ist.

"Es gibt Alternativen"
Josef Schinoda, Apotheker in Hofstetten-Grünau, beruhigt: "Wir versuchen, dem entgegenzuwirken, indem wir mehr einlagern." Für die wenigen nicht erhältlichen Präparate versuche man gemeinsam mit dem Arzt eine Lösung zu finden.
Auch Abdul Nasser Mahmoodzadeh von der Herz-Jesu-Apotheke in Kirchberg an der Pielach versichert, dass ein Großteil durch andere Medikamente ersetzt oder aus Deutschland importiert werden kann.

"Ärzte können nur zuschauen"
Für Maria Dubsky, Allgemeinmedizinerin und Gemeindeärztin in Hafnerbach, sei das Versorgungsproblem mit Medikamenten hausgemacht und es werde noch zunehmen: "Natürlich kann man auf andere Substanzen ausweichen, aber von optimal ist das weit entfernt." So gebe es durchaus Medikamente, wovon man keinen passenden Ersatz finde. Das orale Antidiabetikum "Glucophage" könne beispielsweise ersetzt werden, aber es gebe viele Patienten, die nur Glucophage vertragen. "Also ganz so einfach, wie es ausschaut, geht es nicht", ärgert sich Dubsky, die eine Initiative des Gesundheitsministeriums vermisst. "Als Ärzte sind uns leider die Hände gebunden. Wir können da nur zuschauen!"

KOMMENTAR
Die Pharmafirmen und der liebe Gott

Ob es am Polio-Ausbruch in Syrien oder an der Globalisierung der Pharmaindustrie liegt, sei dahingestellt. Fakt ist, dass unsere einstige "Insel der Seligen" mit ihrer gefühlten "vorbildlichen medizinischen Versorgung" immer mehr Risse bekommt. Im Österreich des 21. Jahrhunderts gibt es tatsächlich bestimmte lebensnotwendige Medikamente nicht, weil unser Land kein interessanter Markt für die weltweit agierenden industriellen Pillendreher sein soll. Eine Befragung von Ärzten und Apothekern im Pielachtal zeigt, dass nur wenige davon den Mut aufbringen, dieses menschenverachtende System zu kritisieren. "Reine Panikmache" und "es gibt für alle fehlenden Medikamente einen Ersatz" sind nur einige der Sätze, die die Bezirksblätter zu hören bekommen haben. Doch die Wahrheit ist eine sehr bittere Pille. Offenbar spielen Pharmakonzerne "lieber Gott" und entscheiden, wer wie lange auf Erden verweilen darf.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

4:34

Fische sind Glückskinder des Monats
Horoskop – das sagen die Sterne im Mai

Wir sind angekommen, im Wonnemonat Mai. Ob es für die zwölf Sternzeichen wirklich romantisch wird, das wissen Astrologe Wilfried Weilandt und Astroshow-Moderatorin Sandra Schütz. Und diesmal mit dabei: Violinistin Barbara Helfgott. ÖSTERREICH. Auf den Mai freuen dürfen sich alle Fische, die zählen nämlich – mit 100 Prozent in sämtlichen Bereichen – zu den Glückskinder des Monats. Ein wenig mehr Geduld müssen hingegen die Krebse haben. Die sind zwar die Pechvogerl des Monats Mai, haben es im...

Hier findest du die billigsten Tankstellen in Niederösterreich.
4

Benzin- und Dieselpreise
Die billigsten Tankstellen in Niederösterreich

Hier erfährst du täglich, wo die billigsten Tankstellen in Niederösterreich sind, wie man günstig tankt und auch, wie man am Besten Sprit sparen kann. NÖ. In ganz Österreich ist es am günstigsten Vormittags zu tanken, da die Tankstellen nur einmal täglich, um 12 Uhr, die Spritpreise erhöhen dürfen. Preissenkungen sind jedoch jederzeit und in unbegrenztem Ausmaß möglich. Wir aktualisieren die Liste der günstigsten Tankstellen in Niederösterreich täglich mit den aktuell gültigen Preisen. Die...

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Niederösterreich auf MeinBezirk.at/Niederösterreich

Neuigkeiten aus Niederösterreich als Push-Nachricht direkt aufs Handy

Bezirksblätter auf Facebook: MeinBezirk.at/Niederösterreich

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Niederösterreich und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.