Der Winter ist noch nicht besiegt

Werner Mayerhofer und seine Wetterstation. | Foto: privat
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HERZOGENBURG/ TRAISMAUER (mp). Wenn es um die derzeitigen Temperaturen geht, sind wir mittlerweile bescheiden geworden. Eis und Schnee hatten die Region heuer eine gefühlte Ewigkeit im Griff. Nun scheint der Winter aber endgültig am Rückzug. Die Bezirksblätter sprachen mit Wetterexperten Dieter Mayer von der Universität Wien. Schnee wäre in den Stadtgemeinden Herzogenburg und Traismauer noch bis in den Mai möglich, meint dieser.

Schnee um Ostern

"Ja, ich denke spätestens im Dezember, denn ich hoffe auf weiße Weihnachten", scherzt Traismauers Bürgermeister und Obmann der Klima- und Energiemodellregion Unteres Traisen- & Fladnitztal, Herbert Pfeffer auf die Frage, ob er denke, dass es heuer noch einemal Schnee geben wird. "Eventuell rund um das Osterwochenende, denn es soll ja in den Nächten noch einmal unter 0 Grad bekommen und Schauer sind auch nicht ausgeschlossen. Doch im Flachland und bei uns im Traisental wird es wohl kaum mehr für eine geschlossene Schneedecke reichen. – Hoffe ich jedenfalls", ergänzt er. Im vergangenen Jahr 2017 lüftete Frau Holle im April das letzte Mal ihre Laken, denn laut Mayer wurde am 19. April der letzte Schneefall nach Frühjahrsbeginn in Herzogenburg und Traismauer aufgezeichnet.

Phänomene der Region

Bereits in früheren Jahren gab es jedoch schon winterliche Frühjahrs-Phänomene in der Region, berichtet Helga Priesching, die mit ihrem Mann Karl einen Weinbau in Reichersdorf in der Gemeinde Nußdorf betreibt. "Mein Großvater hat erzählt, dass es in den 30er/31er Jahren am 19. Mai auf der Donau einen Eisstoß gab. Es war so kalt, dass das Wasser wegen der langanhaltenden tiefen Temperaturen gefror, sodass man die Donau zu Fuß überqueren konnte", erinnert sie sich. Schnee und Frost im Mai wären für ihren Weinbau aber alles andere als förderlich. "Solange noch nichts ausgetrieben ist geht's, aber im Mai fangen die Reben schon an auszutreiben. Wenn es dann friert, frieren die Triebe ab. Sie kommen zwar nach, aber die Ernte wäre sehr gering", weiß die Weinbäuerin.

"Kein Jahr vergeht, in dem wir nicht ein 100jähriges Wetterereignis haben. Meiner Meinung nach wird es zunehmend gravierende Ausschläge geben", ist Helgas Mann, Karl Priesching überzeugt und ergänzt, "Der Josephitag am 19. März, an dem für die Bauern eigentlich die Arbeit am Feld wieder losgeht, ist grad mal 10 Tage vorbei und alle werden schon nervös. Es wird schon wärmer werden, jetzt ists halt mal bissl kühler. Das ist aber nicht schlecht, weil so geht die Entwicklung der Reben langsamer voran und die Gefahr für Spätfröste, z.B. zu den Eismännern ist geringer. Eine Bauern-Regel besagt: Sind zu Georgi die Augen [Anm.: junge Triebe] noch blind, dann freut sich Mann, Weib und Kind."

Professionelle Wetterstation

"Derzeit liegen die Temperaturen im Plusbereich und der Luftdruck ist gleichbleibend. Es ist aber schwer langfristige Prognosen zu stellen. Es wird sicher noch regnen und vielleicht auch schneien aber ein richtiger Wintereinbruch wird nicht mehr kommen", ist der Herzogenburger Werner Mayerhofer überzeugt. Seit Ende Juni 2017 hat er eine professionelle Wetterstation, die Davis Vantage Pro 2, in Betrieb. Seinem Hobby ging er aber davor schon nach. "Vor drei Jahren hatten wir am 1. April noch Schnee", erinnert er sich.

Bleibt also zu hoffen, dass sich eine altbekannte Bauernweisheit bewahrheitet, die besagt: "Ist der Winter hart und weiß, wird der Sommer schön und heiß."

ZUR SACHE:
Als Tag mit Schneefall zählt, wenn die Niederschlagsmenge mehr als 0.5 Milimeter betrug und die Feuchttemperatur unter +1 °C lag. 
Zur Wetterstation von Werner Mayerhofer geht's hier.

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