Gemeinsam für mehr Sicherheit
Initiative "Gemeinsam.Sicher" läuft an: Nächster Schritt ist Kooperation mit Partnern aus der Bevölkerung.
REGION HERZOGENBURG/TRAISMAUER (bt). Der Initiative "Gemeinsam.Sicher" widmete sich der 18. Punkt der Tagesordnung der kürzlichen Gemeinderatssitzung in Obritzberg-Rust-Hain. Im Vorfeld befürchtete Sicherheitsmanager Josef Thoma ein jehes und unfreiwilliges Ende seiner Arbeit. "Aus politischen und nicht aus Sicherheitsgründen."
Kommunikation verbessern
"Gemeinsam.Sicher" ist mit 2017 angelaufen und will die Kommunikation zwischen Bürgern, Gemeinden und der Polizei verbessern. Durch Sicherheitspartnerschaften sollen negative Entwicklungen früh erkannt werden. Diese bestehen aus vier Säulen: Sicherheitspartner aus der Bevölkerung, Sicherheitsgemeinderäte, Sicherheitsbeauftragte der Polizeiinspektionen und ein Sicherheitskoordinator auf Bezirksebene (siehe zur Sache).
Gemeinderat ist Schnittstelle
Dem Posten des "Kommunalen Sicherheitsmanagers", wie Josef Thoma einer war, geht es an den Kragen. Ersetzt wurde er durch den Sicherheitsgemeinderat, den in Obritzberg-Rust nun tatsächlich VP-Bürgermeister Gerhard Wendl bekleidet: "Wie vom Postenkommandanten gewünscht."
"Die Bürgermeister wurden ersucht, die Funktion des Sicherheitsgemeinderates, sozusagen als erster Ansprechpartner, zu übernehmen", bestätigt Leopold Schweiger, Polizeiinspektion Prinzersdorf. Doch Wendl beschwichtigt: "In der Gemeinde selbst, macht alles Thoma weiter." Ein Deal, mit dem dieser leben kann. "Ich bleibe die erste Anlaufstelle für die Bevölkerung."
Aktueller Stand
In der Region steckt die Initiative noch in den Anfängen: Erste Schulungen fanden statt. Als Koordinator für St. Pölten Land ist Jürgen Bieder, Inspektor beim Bezirkspolizeikommando, tätig. Beauftragte der Inspektionen sind Leopold Schweiger in Prinzersdorf, Jürgen König in Traismauer und Reinhard Vit in Herzogenburg. Gemeinderäte wurden eingerichtet, Partner aus der Bevölkerung werden jedoch erst in einigen Monaten aktiv gesucht. Hier gibt es noch Unklarheiten, etwa bei Bedarf oder Versicherung. "Selbstjustiz haben wir nicht im Sinn und wir suchen auch keine Hilfssheriffs", betont König, der hofft: "Problemfelder erkennen und Lösungen erarbeiten. Auf einem finsteren Parkplatz etwa, wird nicht die Polizei eine Lampe aufstellen."
Vier Säulen:
Sicherheitspartner sind Menschen, die auf regionaler Ebene Interesse am Mitgestalten von Sicherheit haben. Sie sollen durch die Weitergabe von Präventionsinformationen an ihre Mitbürgerinnen und Mitbürger als Multiplikatoren fungieren und zur Sensibilisierung der Bevölkerung in Fragen der Verbrechensvorbeugung beitragen. Bewerbungen bei jeder Polizeiinspektion möglich.
Sicherheitsbeauftragte sind für die Sicherheitspartner vor Ort und die regionalen Akteure (z.B. Firmen) die zentralen Ansprechpartner innerhalb der Polizei. Sie sind der verlängerte Arm der Sicherheitskoordinatoren und unterstützen diese in allen Belangen der Sicherheitspartnerschaft sowie in Präventionsangelegenheiten.
Sicherheitskoordinatoren sollen auf Bezirksebene eingerichtet werden und als Bindeglied zwischen allen Beteiligten der Sicherheitspartnerschaft auftreten. Sie sollen bei Informationsveranstaltungen größtmöglich eingebunden werden und durch ihre regionalen Kenntnisse kriminalpräventive Maßnahmen koordinieren und umsetzen.
Sicherheitsgemeinderäte sind Gemeinderäte, die in sicherheitsbehördlichen Angelegenheiten die Schnittstelle zwischen der örtlich zuständigen Polizeiinspektion und der jeweiligen Gemeinde bilden.
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