Schloss Thalheims Neo-Direktor Wolfgang Erdhart soll Zimmer füllen

Generaldirektor Wolfgang Erdhart zeigt einen Teil der Anlage. Das Schloss Thalheim präsentiert sich heute als Ort der Harmonie und des Genusses. | Foto: Talkner
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  • Generaldirektor Wolfgang Erdhart zeigt einen Teil der Anlage. Das Schloss Thalheim präsentiert sich heute als Ort der Harmonie und des Genusses.
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THALHEIM (bt). Seit einem Jahr ist das Hotel Schloss Thalheim in der niederösterreichischen Mittelpunktgemeinde Kapelln in Vollbetrieb, seit einem Monat unter der Führung des neuen Generaldirektors Wolfgang Erdhart. Die Bezirksblätter haben den 43-jährigen Klosterneuburger, der in noblen Häusern Erfahrung gesammelt hat, zum Interview gebeten und Ziele, Auslastung und positive Energien hinterfragt.

Vor 100 Jahren feierte der damalige Forst- und Gutsverwalter des Schlosses Thalheim goldene Hochzeit. Wer bekleidet diese Funktion heute?
Wolfgang Erdhart:
Es gibt einen Besitzer, der ist als Geschäftsführer für den gesamten Betrieb zuständig. Und es gibt mich als Hoteldirektor, ich bin für die gesamte Anlage, vor allem für die Gäste zuständig. Wir haben eine eigene Gärtnerei mit drei Mitarbeitern, die das ganze Areal betreibt. Wir schauen auch mit dem Besitzer gemeinsam, dass der Barockgarten wie er jetzt ist, erhalten bleibt, sowie der Rosengarten mit 10.000 Rosen. Gutsverwalter ist in dem Sinn der Besitzer selbst.

Und wie oft weilt dieser hier?
Er wohnt hier. Es ist ein ukrainischer Besitzer, der vorher zehn Kilometer entfernt gewohnt hat.

Wie haben sich die Schloss- und Personalstrukturen verändert?
Früher war es kein Hotelbetrieb. Wo jetzt das Restaurant ist waren Stallungen. Es war nicht touristisch genutzt. Das Schloss ist leider verfallen. Zum Teil wurden Baumaterialien von umliegenden Menschen für ihre Privathäuser genutzt. Dementsprechend ist die Substanz zurückgegangen. Schlussendlich hat es der jetzige Besitzer übernommen und hergerichtet und restauriert.

Ihr Name als Direktor ist uns aber neu oder?
Seit Oktober.

Wie kam der Wechsel?
Wolfgang Birklbauer war der vorherige Direktor, der das Schloss aufgesperrt hat und auch gut aufgesperrt hat. Der Besitzer hat sich nun einen wirtschaftlichen Direktor gesucht, der das gesamte Schloss managt, natürlich vor allem auf wirtschaftlicher Seite.

Welche Aufgaben haben Sie?
Ich versuche viel Gästekontakt zu haben. Aber meine Hauptaufgabe ist es, uns in den nächsten Monaten gut am Markt zu positionieren. Und alles was mit Zahlen und Budgetplanung zu tun hat sowie die verschiedenen Abteilungen untereinander zu koordinieren.

Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Die Wirtschaftlichkeit des Betriebes zu erhöhen. Das ist sicher für so eine große Anlage eine der größten Herausforderungen. Jeder weiß, wie schwer es ist, einen Garten zu pflegen und kann sich vorstellen, was das in dieser Größe bedeutet.
Auch, dass Mitarbeiter aus der Region beschäftigt werden. Es haben hier sehr viele Firmen aus der Umgebung gearbeitet und gleiches gilt auch für das Personal. Es ist schon ein klares Ziel die Bevölkerung hier anzusprechen, für sie Arbeitsplätze zu schaffen.

Was bedeutet also das Schloss Thalheim für die Region?
Arbeitsplätze. Wir haben knapp unter 50 Mitarbeiter am Ende. Das ist, glaube ich, für die Region auch schon anständig, ohne in einer urbanen Lage zu sein. Wir sind nicht in Herzogenburg, nicht in Tulln und nicht in St. Pölten, sondern am Land draußen.

Sind Initiativbewerbungen willkommen?
Ja, wenn alles passt laden wir die Leute gerne ein, vor allem wenn sie aus der Region kommen.

Hand auf's Herz, wie läuft's denn aktuell?
Restaurantbetrieb, Veranstaltungen und Hochzeiten sind sehr gut angelaufen, das spricht sich auch sehr gut herum. Wichtig ist es die Zimmerauslastung zu verbessern. Ganz einfach, da ist schon noch etwas zu tun. Aber wir haben nicht so viele, gerade einmal 22 Stück.

Wer ist Ihre Zielgruppe?
Geschäftskunden von Firmen in der Umgebung genauso wie auch internationale Gäste, die einen Ort der Ruhe suchen. Wo sie ein bisschen entspannen können, abseits des Mainstreams. In einer ruhigen Atmosphäre, ohne gesehen zu werden. Die Diskretion ist einer der Faktoren der für uns spricht. Diskretion ist das oberste Gebot in so einem Haus.

Also gab es auch schon berühmte Gäste?
Die gibt's natürlich. Aber es ist wichtig, wenn die Gäste das nicht selbst wollen, das nicht an die große Glocke zu hängen. Ja auch diese Schicht spricht man an - die hier auch länger wohnen kann. Unsere Suiten sind mit Küchen ausgestattet, dort kann man autark wohnen. Es sind internationale Gäste, die so eine Location suchen, die es gewohnt sind so zu leben und auch Zuhause so feudal wohnen.

Das Restaurant in dem wir gerade sitzen wirkt sehr exquisit.
Die Küche wird schon auf Gourmetküchenniveau betrieben. Es ist sicher ein Ziel zwei Hauben zu erreichen. Mit dem Küchenchef den wir jetzt haben, Andreas Hettegger der früher im Haubenlokal "Figl" war.

Es hört sich an, als würde auf Ihren Schultern schon ein großer Druck lasten?
Der wirtschaftliche Druck ist da, man muss die Kosten decken. Jedes Zimmer das leer steht und nicht belegt ist, ist verloren. Den verlorenen Umsatz bekommt man am nächsten Tag nicht wieder. Schlaflose Nächte habe ich deswegen aber nicht, weil ich guter Dinge bin, die Auslastung zu steigern und die richtigen Gäste anzusprechen. Das dauert natürlich. Da denkt man an ein Jahr bis man substantielle Erfolge sieht. Geduld und Ruhe und Gelassenheit muss man schon mit sich bringen.
Ich habe lange Jahre in Wien gearbeitet. Für top Häuser wie das Imperial und das Bristol. Von dort nimmt man das Wissen und die Gelassenheit, dass andere auch nur mit Wasser kochen. Man muss nichts Neues erfinden. Man muss die Standards, die man einführt, nur halten, das ist das Schwierigste und das Wesentlichste. Die Einführung selbst ist nicht so schwer.

Wo im Schloss haben Sie ihr Lieblingsplatzerl gefunden?
Ich bin schon immer von Zen-Gärten fasziniert gewesen, kenne sie aber nur vom Schreibtisch. So einen habe ich Zuhause auch. Hier gibt es ihn in natura, das ist für mich einer der schönsten Plätze.
Hier gibt es tatsächlich Energien die natürlich entstanden sind. Diese Kraftsteine die hier liegen sind vor zig Millionen  Jahren hierher gewandert und liegen jetzt noch da.

Und die Hotelgäste können bis in den hintersten Schlosswinkel vordringen?
Nein nicht ganz, von der Anlage her ist es ein kleiner Teil, der zugänglich ist. Das hat einen einfachen Grund. Wir können das vier bis fünf Hektar große Areal nicht permanent überwachen und jemanden durchschicken. Das geht nicht. Obwohl die Gärtner schon unterwegs sind und schauen ob alles passt. Es ist halb-öffentlich.

Zur Sache

Das Schloss Thalheim wurde nach und nach restauriert und zum Hotel, Restaurant und Veranstaltungsort umgestaltet. Vor etwa einem Jahr wurde offiziell eröffnet. Während die Bereiche Kulinarik und Events zufriedenstellend angelaufen sind, muss an der Zimmerauslastung noch gefeilt werden. Besitzer des Schlosses ist ein Ukrainer, in der Funktion des Generaldirektors hat Wolfgang Erdhart mit Oktober Wolfgang Birklbauer abgelöst.Seinen Ursprung hat das Schloss im 17. Jahrhundert.

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