auch in der Pflanzenwelt gibt es Krebs
Als Baumkrebs werden verschiedene Pflanzenkrankheiten bezeichnet, die durch die Infektion der Rinde und des Holzes mit Bakterien oder Pilzen verursacht werden. Es handelt sich damit nicht um eine umschriebene Erkrankung. Vielmehr zeichnen sich die unter diesem Begriff zusammengefassten Krankheiten durch sehr ähnliche Symptome aus. Anders als der Name vermuten lässt, handelt es sich nicht um Krebs im medizinischen Sinne, also um ein unkontrolliertes Wachstum von Zellen. Die Bezeichnung als Krebs rührt stattdessen daher, dass infizierte Pflanzen mit der starken Bildung von Wundgewebe reagieren, mit dem sie versuchen, die durch die Infektion verursachten Wunden zu überwallen. An Zweigen, Ästen oder am Stamm entstehen so Wucherungen, die eine beträchtliche Größe erreichen können.
Die Erreger des Baumkrebses dringen allgemein zunächst über kleine Rindenwunden in das Pflanzengewebe ein. Die Rinde über der Infektionsstelle verfärbt sich und bricht auf, so dass eine offene Wunde entsteht. Das Holzgewebe unterhalb der Infektionsstelle wird nekrotisch und verfärbt sich.
Die infizierte Pflanze versucht, die entstandene Wunde durch verstärkte Bildung von Wundgewebe (Kallus) zu überwallen. Aufgrund der Aggressivität der Infektion wird diese jedoch immer tiefer, wodurch die Pflanze zur weiteren Kallusbildung angeregt wird. So können großflächige und voluminöse Gewebewucherungen entstehen.
Durch das abgestorbene Gewebe ist die Versorgung mit Nährstoffen und Wasser der Zweige oberhalb der Krebswunde nicht mehr gesichert. Je nach Tiefe der Wunde kann es deshalb dazu kommen, dass diese Bereiche verdorren und absterben.
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