Freizeitjournal Waldviertel 2022

Bezirk Horn: Mittelalterfest und große Oper

Im Waldviertel finden sich auch heute noch zahlreiche Zeugen aus dem Mittelalter, wie die Babenberger-Burg Gars am Kamp und das Stift Geras. In Eggenburg finden Sie prächtige Bürgerhauser, Denkmäler und die Stadtkirche als Beweise der berühmten Steinmetzkunst. Direkt in Horn finden Sie im Höbarthmuseum eine sehenswerte urgeschichtliche Sammlung, die auf den Museumsgründer Josef Höbarth zurückgeht. 

BEZIRK HORN. Die Burg Gars am Kamp stammt aus dem 11. Jahrhundert und ist damit eine der ältesten Burganlagen Österreichs. Die freistehende, über den Orten thronende Burg diente den Babenbergern zeitweise sogar als Residenz. Das kunsthistorische Juwel ist die teils romanische, teils gotische Gertrudskirche.

Im Sommer wird der große Innenhof zur dramatischen Opernbühne mit höchsten künstlerischen Ansprüchen. In atemberaubender Naturkulisse brillieren großartige Stimmen in bestechender Akustik. Im Sommer wird Bizets Carmen mit der Liebe spielen, bis sie ihr zum Verhängnis wird.

Alte Mauern neu belebt

Das mittelalterliche Städtchen Eggenburg ist noch immer von seiner alten Stadtmauer umgeben. Sie ist als eine der wenigen vollständig erhalten und wurde um 1140 gebaut und demonstriert mit ihrem Zinnenkranz auf fast zwei Kilometern Länge die Bedeutung der mittelalterlichen Befestigungsanlagen. Der alte Bergfried aus dem 12. Jahrhundert ragt in den Himmel, die unübersehbaren Reste der alten Burg. Im Krahuletz Museum erfahren Sie mehr über die Erdgeschichte, im Kunstkabinett beschäftigen Sie sich mit Werken aus fünf Jahrhunderten oder zählen die Zeit mit 150 Uhrwerken in der Ferdinand-Stangler-Uhrensammlung.
Eine Zeitreise erleben Klein und Groß beim Eggenburger Mittelalterfest. Hier begegnet man starken Rittern, holden Fräulein, Händlern und Gauklern, die für Kurzweil sorgen.

Kräuterweisheiten

Viel besinnlicher geht es im Stift Geras zu, hier finden Kunst- und Naturliebhaber besondere Momente. Das alte Kloster bietet Platz für Gespräche oder die Stille, ganz wie man es sucht. Wer eine Auszeit braucht, kann eine Zeit lang im Kloster wohnen oder Seminare besuchen, um sich selbst und die Umwelt neu zu entdecken.

Den Kräutergarten riecht man schon von Weitem, mehr über die Kräuter und alte Geheimnisse der Heilkunde erfahren Sie in der Ausstellung „Kräuterpfarrer Weidinger und sein Stift“. Gleich neben dem Stift ist der Naturpark Geras mit den Highlights Streichelzoo und Fledermauslehrpfad.
Die ursprünglich mittelalterliche Anlage beherbergt als Kostbarkeit den so genannten Marmorsaal, dessen Decke ein Fresko von Paul Troger schmückt. Die Ausstellung „Stiftsschätze“ zeigt Kunst und Kultur der Wallfahrtskirche.

Urgeschichte und Räuber

Das Höbarthmuseum in Horn umfasst eine Sammlung von 23.000 Objekten aus der Jungsteinzeit und Bronzezeit. Dies ist eine der bedeutendsten urgeschichtlichen Sammlungen Niederösterreichs. Die Funde aus den Beständen von Josef Höbarth umfassen älteste von Menschen geschaffene Werkzeuge und die Venus von Eggendorf. Die Antikensammlung zeigt Vasen und Terrakotten aus dem Mittelmeerraum. Sie können hier auch mehr über die Stadtgeschichte von Horn und Volkskunde erfahren. Sie bestaunen mittelalterliche Münzfunde, es gibt einen Zunftladen und Schützentruhen. Im museumseigenen Graselturm soll Räuberhauptmann Johann Georg Grasel inhaftiert gewesen sein. Er wurde als eine Art „Robin Hood“ idealisiert. Eine Dokumentation beschäftigt sich mit dem Anführer einer Bande mit etwa 60 Mitgliedern.

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