Landesgericht Krems
Allerletzte Chance für aggressiven 27-Jährigen
Der Angeklagte steht nicht zum ersten Mal vor dem Richter. Mit einer offenen Bewährungsstrafe von sechs Monaten nimmt der 27-Jährige aus dem Bezirk Horn auf der Anklagebank Platz. Diesmal muss er sich wegen gefährlicher Drohung, Sachbeschädigung und Verstoß gegen das Waffengesetz verantworten.
Streit ums Geld
Nach einem Zwist mit der Freundin seines Bruders, der er Holz fürs Heizen um 70 Euro gekauft hatte, eskalierte der Streit. Über soziale Medien drohte er dem Bruder mehrmals, diesem die Nase zu brechen und Schlimmeres an. Schließlich fuhr er noch zum Wohnhaus im Bezirk Zwettl, in dem sich die beiden befanden.
Schuss und Fenster eingeworfen
Dort gab er noch einen Schuss mit einer Schreckschusspistole ab und zerstörte durch einen Steinwurf ein Fenster. Trotz Waffenverbots stellt die Polizei beim Beschuldigten ein Jagdmesser, eine Schreckschusspistole und Munition sicher.
Arbeit gefunden
Der Angeklagte bekannte sich schuldig. Die Vorfälle täten ihm leid. Er hätte jetzt Arbeit gefunden und wolle sein Leben in den Griff bekommen. Der Richter bemühte sich, dem 27-Jährigen klarzumachen, dass dies seine letzte Chance wäre, halbwegs glimpflich davonzukommen.
Er verzichtete auf den von der Staatsanwaltschaft geforderten Widerruf der offenen sechs Monate, verlängerte für diese die Probezeit auf fünf Jahre. Wegen gefährlicher Drohung, Sachbeschädigung und Verstoß gegen das Waffenverbot verhängte er neun Monate Haft, davon drei unbedingt. Zudem muss der Verurteilte ein Anti-Aggressionstraining absolvieren und nachweisen. Das zerschossene Fenster kostet dem 27-Jährigen 150 Euro, die er binnen 14 Tagen begleichen muss.
Zum Schluss der Verhandlung wies der Richter den Beschuldigten darauf hin, dass er für die drei Monate eine Fußfessel beantragen könne und somit seinen Job nicht verlieren müsse. Nicht rechtskräftig. -Kurt Berger
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