Drei Orthopäden im Interview zum T hema

Barfußgehen für gesunde Füße

BEZIRK. Die drei Orthopäden Tassilo Nachtmann (Ordination in Altenburg), Julian Brand und Petr Šmíd (beide ordinieren im Gesundheitsplatz Horn) sind sich einig: Barfußgehen ist grundsätzlich zu empfehlen.

"Das ist das Natürlichste der Welt, die ursprünglichste Art vom Gehen", so Nachtmann. "Barfußgehen stärkt die Fußmuskulatur, vor allem das Gehen auf unterschiedlichem Untergrund."

Petr Šmíd ergänzt: "Es wird empfohlen, auf einer natürlichen Oberfläche barfuß zu gehen (Gras, unbefestigter Untergrund), jedoch nicht auf einer festen, künstlichen Oberfläche, wie z. B. Asphalt. In diesem Fall sind Sportschuhe die bessere Wahl, da sie das Fußgewölbe besser stützen."

"Barfußgehen ist ein Training, nicht nur für die Fußmuskulatur, das Fußgewölbe, sondern auch für Sehnen und Bänder, weil es zur Entlastung führt. Eine gute Muskulatur verringert die Verletzungsgefahr", erklärt Julian Brand.

Wann lieber mit Schuhen?

"Auch bei Fußfehlstellungen ist Barfußgehen gut. Wenn man immer feste Schuhe anhat, oder Schuhe mit Verstärkung, dann verhindert man, dass man schön abrollen kann", sagt T. Nachtmann. "Bei offensichtlichen Fußfehlstellungen und Beschwerden sollte allerdings unbedingt ein Orthopäde aufgesucht werden, damit eine exakte Diagnose gestellt werden kann. Daraus ergeben sich eventuell weitere therapeutische Maßnahmen."

Julian Brand informiert: "Diabetiker und Leute mit Durchblutungsstörungen müssen vorsichtig sein, weil sie aufgrund der Grunderkrankung Verletzungen weniger spüren und es dann zu Infekten kommen kann. Es kann passieren, dass man auf eine Biene steigt und in weiterer Folge einen anaphylaktischen Schock riskiert."

Šmíd ergänzt: "Ich würde einem Anfänger, besonders für längere Spaziergänge, einen sockenförmigen Schuh empfehlen. Dieser Schuh ist weicher als ein Konfektionsschuh, ermöglicht die Stimulation der Fußrezeptoren, schützt aber gleichzeitig den Fuß in hohem Maße."