Neuer Vikar für die Altkatholiken

Vikar Mag. Richard Gödl | Foto: privat
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Mag. Richard Gödl wird am 2. Adventsonntag, dem 10. Dezember 2017 im Rahmen eines festlichen Gottesdienstes um 15.00 in der Altkatholischen Bürgerspitalskirche in St. Pölten durch Bischof Dr. Heinz Lederleitner als Vikar der Kirchengemeinde Krems – St. Pölten bestellt.

Richard Gödl möchte den Menschen in seinem Pfarrgebiet (auch der Bezirk Horn gehört dazu) eine Plattform auch außerhalb des Gottesdienstes bieten. (Abgesehen davon, dass es in der Altkatholischen Kirche keine sonntägliche Kirchenpflicht gibt.) So wird er Anfang nächsten Jahres Informationsabende in den verschiedenen Bezirken abhalten. Hier sind auch Menschen ohne Bekenntnis dabei und willkommen.
Heuer hat Mag. Richard Gödl bereits 95 Begräbnisse abgehalten - fast alle, bis auf fünf, waren ohne Bekenntnis.

Thema Kirchensteuer

Ja, auch diese Gemeinschaft freut sich über einen Kirchenbeitrag. Aber ein Beitrag wird zwischen Priester und betreffender Person vereinbart - manchmal sind das nur 100 € im Jahr, manchmal mehr. Bei Nichtbezahlung wird aber nicht exekutiert.

Das Pfarrgebiet

Vikar Mag. Richard Gödl ist als Priester für die Seelsorge der Altkatholischen Kirchengemeinde Krems – St. Pölten verantwortlich. Das Pfarrgebiet umfasst insgesamt 14 Bezirke des westlichen Teils von Niederösterreich – Gmünd, Waidhofen/Thaya, Horn, Zwettl, Krems Land, Krems, Tulln, Melk,
St. Pölten Land, St. Pölten, Amstetten, Waidhofen/Ybbs, Scheibbs und Lilienfeld. Die Kirchengemeinde zählt zur Zeit 630 Mitglieder. Im Pfarrgebiet befinden sich zwei Altkatholische Kirchen, die Willibrordkapelle in Krems und die Bürgerspitalskirche in St. Pölten. In diesen Gotteshäusern wird alternierend sonntags Gottesdienst gefeiert. Weitere Gottesdienstorte sind Waidhofen/Thaya, Amstetten und Purkersdorf, wo sich die Glaubensgeschwister monatlich zum Feiern der Liturgie versammeln.

Was die Altkatholische Kirche ausmacht

In der Altkatholischen Kirche steht das Amt des Diakons und Priesters sowie das Amt des Bischofs auch Frauen offen.

In der Altkatholischen Kirche wählt die Gemeindeversammlung ihren Pfarrer und die Synode wählt den Bischof.

In der Altkatholischen Kirche gibt es keinen Pflichtzölibat.

In der Altkatholischen Kirche können Geschiedene wieder heiraten, gleichgeschlechtliche Paare werden gesegnet.

Die Altkatholische Kirche ermöglicht seit ihrem Bestehen auch Menschen ohne Religionsbekenntnis eine kirchlich-christliche Beerdigung.

In der Altkatholischen Kirche sind bei den Gottesdiensten Menschen aller Religionsgemeinschaften sowie Menschen ohne Bekenntnis zur gemeinsamen Feier der Liturgie sowie zum Empfang von Brot und Wein eingeladen (gelebte Ökumene).

In der Altkatholischen Kirche tragen Priester, der Bischof und Laien gemeinsam Verantwortung – Entscheidungsgremien (Synode, Synodalrat) bestehen zu 2/3 aus Laien und 1/3 aus Geistlichen.

Die Altkatholische Kirche ist eine Katholische Kirche, die sich an der Bibel und an der frühen Kirche des 1. Jahrtausends orientiert.

Die Altkatholische Kirche entstand als Protestbewegung gegen das 1. Vatikanische Konzil (1869/70) auf welchem die Dogmen der Unfehlbarkeit und der Vorrangstellung des Papstes beschlossen wurden.

Die Altkatholische Kirche wurde vor 140 Jahren in Österreich staatlich anerkannt (1877).

Lebensgeschichte von Mag. Richard Gödl

Als neuer Vikar für die Kirchengemeinde Krems – St. Pölten darf ich mich Ihnen vorstellen. Mein Name ist Mag. Richard Gödl, geboren wurde ich am 14.4.1970 und meine Kindheits- und Jugendjahre verbrachte ich in der Stadt Deutschlandsberg, in der Weststeiermark. Im dortigen Krankenhaus erlernte ich den Beruf des Koches. Von Kindheit an, war ich in meiner Heimatpfarre aktiv: als Ministrant, in der Jugendgruppe und in meiner Lehrzeit versah ich den Mesnerdienst. Am Ende meiner Lehrzeit führte mich mein weiterer Lebensweg zum ersten Mal nach NÖ, nach Horn, wo ich die Studienberechtigungsprüfung für Theologie absolvierte. In Horn lernte ich die Salesianer Don Boscos kennen und begeistert von dieser Spiritualität und dem „Dasein“ für Jugendliche trat ich dieser Ordensgemeinschaft bei. Die Orte meiner Ausbildung und theologischen Studien waren Linz und Benediktbeuern. Im Jahr 2000 wurde ich zum Diakon und im Juni 2001 zum Priester geweiht.

Nach dem Studium brachte mich mein weiterer Lebensweg nach Klagenfurt, wo ich für acht Jahre das Schulerwohnheim Don Bosco leiten durfte. In diesen Jahren war ich sonntags oft als Aushilfspriester in der Diozese Gurk-Klagenfurt unterwegs. Nach diesen Jahren im Schülerheim spürte ich, dass ich mich „verändern“ möchte und bat um Aufnahme als Priester in die Diozese Gurk-Klagenfurt.

Die Geburt meines Sohnes Leon Paul im Juni 2009 stellte mein Leben auf den Kopf. Im ersten Lebensjahr von Leon war ich noch im priesterlichen Dienst. Es war für mich und auch für die Mutter von Leon klar, dass wir nicht als Paar, aber gemeinsam als Vater und Mutter für Leon da sein wollen. Vor diesem Hintergrund war mir bewusst, dass ich nicht im priesterlichen Dienst der römisch katholischen Kirche bleiben kann. Für mich ist authentisch sein etwas ganz Wertvolles. Ich machte die Erfahrung, dass sich dies mit meiner neuen Lebenswirklichkeit für mich nicht vereinbaren lässt. Leon und seine Mutter leben in Linz – so führte mich mein Weg wieder nach Oberösterreich, wo ich für gut zwei Jahre die Leitung des Bildungshauses „Greisinghof“ inne hatte. In den letzten vier Jahren war ich wieder in der Jugendarbeit und als Religionslehrer tätig.

In meinem Leben waren Fort- und Weiterbildungen meine ständigen Begleiter. In den Jahren in Kärnten absolvierte ich eine Ausbildung an der FH Feldkirchen zum akademischen Jugendsozialarbeiter sowie die Befähigung zum Pilgerbegleiter. An der KTU in Linz ergänzte ich im Studienjahr 2012/13 meine Ausbildungen mit dem Erweiterungsstudium der selbständigen Religionspädagogik.

Bei all meinem Tun, war mir immer wichtig, Menschen auf dem Weg des Lebens und des Glaubens zu begleiten – dieses Anliegen hat mich nie losgelassen. Diese Intension hat mich immer wieder angetrieben, einen Ort, eine Tätigkeit zu finden, um dies zu verwirklichen. Bei meinem Suchen bin ich natürlich auch auf die altkatholische Kirche gestoßen und habe dort viele nette, offene Menschen kennen gelernt. In den letzten Monaten ist meine „Beheimatung“ in ihr immer mehr gewachsen und so freute es mich sehr, als Bischof Heinz mich im Dezember 2016 fragte, ob ich mir vorstellen könne, als Seelsorger in seinem Auftrag in der Kirchengemeinde Krems – St. Pölten tätig zu sein.

Ich durfte in den ersten Monaten schöne Erfahrungen sammeln und ich fühle mich nach vielen Jahren endlich wieder als einer, der „ankommen“ kann. Nachdem ich die Ergänzungsprüfung für Altkatholische Theologie absolviert habe, steht meiner Bestellung als Vikar nichts mehr im Wege.

Vikar Mag. Richard Gödl | Foto: privat
Das Pfarrgebiet umfasst insgesamt 14 Bezirke des westlichen Teils von Niederösterreich – Gmünd, Waidhofen/Thaya, Horn, Zwettl, Krems Land, Krems, Tulln, Melk, St. Pölten Land, St. Pölten, Amstetten, Waidhofen/Ybbs, Scheibbs und Lilienfeld.

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