Neuerung im Klinikum Horn: Neue Kunststofflinsen für Katarakt-Operationen
HORN - Seit kurzem stehen der Augenabteilung des Landesklinikums Horn wie allen Augenabteilungen und Augentageskliniken der NÖ Landeskliniken Holding bei Operationen des Grauen Stars neue Kunststofflinsen zur Verfügung.
In NÖ werden mehr als 10.000 Linsen jährlich implantiert und sind damit zusammengenommen eine relevante finanzielle Größe. Der Leiter der Horner Augenabteilung Prim. Dr. Johannes Funder erklärt die Vorteile einer landesweit angewendeten Linse für Katarakt-OPs: „Die neuartigen Linsen sind besonders hochwertige Produkte. Die von allen Augenabteilungen der NÖ Landeskliniken gemeinsam erstellte Linsenausschreibung nutzt beispielhaft die ökonomischen Vorteile, die die NÖ Landeskliniken-Holding zu bieten hat, und kann so unseren Patienten ein Angebot bieten, das zeitgemäß ist und das die höchste medizinische Qualität hat.“
Zwei neuartige Linsentypen, eine Standardlinse und eine sogenannte torische Linse, werden ab sofort bei Kataraktoperationen verwendet. Die Standardlinse weist eine asphärische Optik – so wie unsere Brillengläser - auf. Das bringt den optischen Gewinn, dass auch die Strahlen am Rand der Optik sich genau im Fokus treffen. Für den Patienten bedeutet das ein nachweisbares besseres Kontrastsehen, vor allem in der Dämmerung. Hier wird gerne das Beispiel gebracht, dass sich der Bremsweg mit einem Auto in der abendlichen Dämmerung erheblich verkürzt, wenn dem Fahrer asphärische Linsen implantiert wurden. Aber es könnte auch die im Schatten liegende Gehsteigkante sein, die mit einer solchen Linse eher erkannt wird und so einen Sturz vermeiden hilft. Zusätzlich ist die neue Linse mit einem Gelbfilter ausgestattet, der neben einem UV- auch einen Blaufilter enthält, was wiederum auf Alterserkrankungen der Netzhaut einen bremsenden Effekt ausüben könnte.
Prim. Dr. Johannes Funder freut sich über die Vorteile der neuen Kunststofflinse: „Mit diesen neuartigen Implantaten kommen wir den Bedürfnissen unseren Patienten entgegen, wenn man z.B. an das Autofahren oder an den Computer denkt. Auch eine verbesserte Sturzprophylaxe und mehr Sicherheit im Alltag sind damit verbunden.“
Die sogenannten torischen Linsen können einen Astigmatismus (Hornhautverkrümmung) korrigieren. Die bisher verwendeten Linsen konnten nur eine Weit- oder Kurzsichtigkeit beseitigen. Menschen mit astigmatischen Augen haben, auch wenn ihre Weit- oder Kurzsichtigkeit bereits behoben ist, Probleme mit Doppelkonturen und können z.B. einen 5-er nicht gut von einem 6-er unterscheiden. Bemerkbar wird das häufig bei längerem Arbeiten am Bildschirm. Mit diesem neuen Linsentyp lässt sich ein Astigmatismus zwischen einer und vier Dioptrien korrigieren. Prim. Funder rechnet, dass der Anteil dieser torischen Linsen 10% der gesamten Implantate nicht überschreiten wird.
Beide Linsen werden mit einer einzigen Art von Instrumentarium implantiert. Das bringt den Vorteil für den Operateur, stets mit einer gewohnten Methode zu arbeiten und logistisch bleibt der Eingriff auch einfach.
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Prim. Dr. Johannes Funder, hier bei einer Augenuntersuchung, freut sich über die hochwertigen neuen Linsen, die ab sofort auf der Augenabteilung im LK Horn implantiert werden.
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