Landesgericht Krems
Sekretärin überwies offene Rechnungen, jedoch auf eigenes Konto
Recht geschickt stellte sich die 44-jährige Sekretärin aus dem Bezirk Horn bei ihren Veruntreuungen nicht an. Mehrere Jahre arbeitete sie für ein Transportunternehmen aus dem Bezirk Krems. Sie war dort als Mädchen für alles im Büro tätig, für Schriftverkehr, Kassaführung und Rechnungswesen zuständig.
Eigene Kontonummer
Ab dem April 2019 bis September 2021 führte sie zahlreiche Überweisungen fälliger Rechnungen per Telebanking durch. Die Sache hatte jedoch einen Haken. Zwar fügte sie die richtigen Daten der Gläubigerfirmen, jedoch ihre eigene Kontonummer ein. So landeten im Laufe der Zeit etwas über 9000 Euro auf ihrem Privatkonto.
SIM-Karte der Firma
Zudem legte sie die SIM-Karte eines Firmentelefons in ihr Privathandy ein und telefonierte somit auf Kosten der Firma, der dadurch ein Schaden von 41 Euro entstand. Die Sache mit den getürkten Überweisungen fiel auf, als einige Lieferanten auf Grund der ausständigen Zahlungen weitere Lieferungen an die Transportfirma einstellten, beziehungsweise die Außenstände urgierten.
Geständig
Am Kremser Landesgericht zeigte sich die untreue Sekretärin voll geständig. Bereits vor der Verhandlung übergab sie dem Anwalt der Firma, Christoph Sauer, 9500 Euro zur Schadenswiedergutmachung. Später im Gerichtssaal weitere 41 Euro, wegen der unrechtmäßigen Nutzung der SIM-Karte. Allein zu einem Fehlbetrag aus der Handkassa von über 900 Euro bekannte sich die Angeklagte nicht schuldig. Sie verwies darauf, dass auch andere, wie der Chef und seine Mutter, Zugang zur Kassa gehabt hätten.
Die Richterin verurteilte die bisher unbescholtene 44-Jährige wegen Untreue, Diebstahls und missbräuchlicher Datenverarbeitung zu neun Monaten bedingter Haft und zum Ersatz der Kosten. Vom Griff in die Kassa sprach sie die Beschuldigte frei. Nicht rechtskräftig. -Kurt Berger
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