Tattoos: Spiegel der Persönlichkeit
Vom Hype (Modeerscheinung) zum Fluch oder vom Häfenpeckerl zur Schickimicki-Mode
BEZIRK. Mittlerweile fällt man fast schon auf, wenn man nicht tätowiert ist. Ein Rundgang durchs Horner Bad beweist: Jeder dritte Jugendliche hat ein Peckerl. Viele wollen Tattoos auch wieder los werden, während andere Tinte auf der Haut sehen wollen. Michelle Panzirsch, junge Mami aus Horn, ließ eben erst den Fußabdruck und Herzschlag ihrer vor wenigen Monaten geborenen Tochter in die Haut stechen. "Ein Andenken, damit ich die Kleine für immer unter meiner Haut und im Herzen trage."
Gemeinderätin und Kindergartenleiterin Monika Hofmann ließ sich erst vor wenigen Tagen ein Tattoo am rechten Unterschenkel machen. Es besteht aus den Anfangsbuchstaben ihrer drei Kinder Marko, Benjamin und Corinna - verbunden mit einer Schleife und Sternen - jeder Stern/Punkt ist ein Kind vom Kinderhaus. Anlass war die Scheidung vom Ehemann. "Ja, ein neuer Lebensabschnitt", bestätigt uns die Politikerin am Telefon - sie urlaubt z.Z. in Tirol. Andere lasssen sich eine neue Frisur verpassen, die Gemeinderätin ein Tattoo.
Auch SPÖ-Stadtchef Jürgen Rochla (32) hat sich mit 18 ein Tribal-Tattoo machen lassen. Wenn er kurze Hosen trägt, sieht man es. Ich bereue es nicht, würde aber heute über die Motivwahl länger nachdenken und etwas wählen, was mehr persönliche Bedeutung hat."Piercing-Studio Betreiber und Tattoo-Szene-Insider Emmerich Marischka (38) weiß, was derzeit in ist. "Der Trend beim Tätowieren geht zu großflächigen Tattoos (z.B. der ganze Oberarm)." Mit Skepsis betrachtet wird, dass erste Tätowierungen immer häufiger an gut sichtbaren Stellen wie Handrücken, Hals, Unterarme, gestochen wird. Jeder soll es sehen - was auf der anderen Seite bei einem möglichen zukünftigen Chef bei der Jobsuche negativ ankommt.
"Eine Tätowierung ist eine Veränderung, die außer mit Laser-Behandlung, unwiderruflich ist. Ein Piercing kann man, wenn es aus beruflichen Gründen ein Problem darstellt, rausnehmen. Was momentan auch im Kommen ist, ist "Old School": Schwalben, Anker, Leuchttürme. Ein "Arschgeweih" wird so gut wie gar nicht mehr gestochen.
Ab wann man darf: Piercen von Minderjährigen vor Vollendung des 14. Lebensjahres ist VERBOTEN. Piercen von Minderjährigen (ab Vollendung des 14. Lebensjahres) ist nur mit schriftlicher Einwilligung eines Erziehungsberechtigen erlaubt. TÄTOWIEREN von Minderjährigen (ab Vollendung des 16. Lebensjahres) ist nur mit schriftlicher Einwilligung eines Erziehungsberechtigen erlaubt. Piercen und Tätowieren ist OHNE Einverständnis eines Erziehungsberechtigten ab vollendetem 18. Lebensjahr möglich!
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