"Vertreibungen sind Unrecht – gestern wie heute"
VÖLKERVERSTÄNDIGUNGSPRÄSIDENT Josef HÖCHTL in FESTREDE beim SÜDMÄHRISCHEN HEIMATMUSEUM in LAA an der THAYA: "Die WAHRHEIT muss dem MENSCHEN zumutbar sein."
"Vertreibungen sind Unrecht – gestern wie heute"- über 200.000 deutschsprachige Personen sind in Österreich knapp nach 1945 aufgenommen worden
"Eine große TRAGÖDIE ereignete sich nicht nur während des Krieges sondern auch nach dem 2. Weltkrieg: es kam zu brutalen Enteignungen und grauenvollen Vertreibungen, Folterungen und Tötungen der deutschsprachigen Mährer, Schlesier und Böhmen. Insgesamt wurden mehr als 3 Millionen gewaltsam aus ihrer damaligen Heimat Tschechoslowakei vertrieben, in der sie seit 1178 das Heimatrecht genossen hatten (Edikt von SOBESLAW, des Herzogs von Böhmen). Auch jetzt sollte man wissen: In den verschiedenen Volkszählungen vor dem 2. Weltkrieg machten sie rund ein DRITTEL aller Bewohner der Tschechoslowakei aus! Im Zuge der Vertreibungen gab es laut Statistischem Bundesamt im Auftrag des deutschen Bundestags insgesamt 273.000 Vertreibungstote !!!(das Bundesministerium für Vertriebene veröffentlichte 1967 die Zahl 267.000 und der eh. USA-Gesandte in Prag Laurence Steinhardt kam auf 240.000)-jedenfalls in Summe eine ungeheure Anzahl an Verbrechen, die damals an der deutschsprachigen Bevölkerung begangen worden ist" -diese geschichtlichen Daten rief der Präsident der Österreichischen Gesellschaft für VÖLKERVERSTÄNDIGUNG Prof. Dr. Josef HÖCHTL in seiner FESTREDE beim SÜDMÄHRISCHEN Museum in Erinnerung.
Die meisten Überlebenden haben sich dann in der Bundesrepublik Deutschland ihre neue Heimat gesucht, aber auch über 200.000 Personen sind in Österreich (zum größten Teil in Niederösterreich, Steiermark, Wien und Oberösterreich)aufgenommen worden und haben in den darauffolgenden Jahren wesentlich zum Wiederaufbau ihrer neuen Heimat beigetragen. Viele bekannte Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur, Journalismus und Politik haben ihre Wurzeln in ihrer verlorenen Heimat.
Die SÜDMÄHRER sind diejenigen deutschsprachigen Vertriebenen, die am nächsten an Österreich angegrenzt lebten. Höchtl, dessen beide Eltern selbst gewaltsam vertrieben (aus Gemeinden in der Nähe von ZNAIM) worden sind, sagte: "UNRECHT darf niemals RECHT werden" und "Die WAHRHEIT muss dem MENSCHEN zumutbar sein." Er zitierte auch den amerikanischen Präsidenten Abraham LINCOLN, der in einer berühmten Rede formulierte: "NICHTS ist dauerhaft gelöst, was nicht gerecht gelöst ist" und spielte dabei auf so manches BENESCH-Dekret an, das die brutalen Vertreibungen noch nachträglich zu rechtfertigen versuchte.
HEIMATMUSEEN erfüllen einen großen Beitrag zur wichtigen ERINNERUNGSKULTUR.
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