Waldviertler Weidegänse haben zu Martini Hochsaison
Die Waldviertler Weidegans genießt wegen ihrer besonderen Qualität einen vorzüglichen Ruf. Sie zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass sie wesentlich fettärmer als eine Intensivmastgans ist. "Sie ist auch wasserärmer, was weniger Bratverlust bedeutet", sagt Weidegans-Experte Edmund Ringl, der als innovativer Landwirt mit seiner Familie in Waldkirchen an der Thaya rund 48 Hektar Ackerland und acht Hektar Waldfläche bewirtschaftet und der sein Hofangebot mit der Aufzucht von Weidegänsen attraktiv erweitert hat. "Das dunkle feinfasrige Fleisch zeugt von viel Bewegung in der Natur und besticht mit seinem typisch feinen aromatischen Geschmack", erklärt er dem NÖ Wirtschaftspressedienst.
Schon seit einem Vierteljahrhundert beschäftigte sich Edmund Ringl mit der Produktion von Wassergeflügel, nicht nur Gänsen, sondern auch Enten. "Vor allem die spezielle Fütterung und Haltung macht unsere Waldviertler Weidegänse zu einem ganz besonderen Leckerbissen", berichtet er. Die Gänseküken bezieht er einen oder zwei Tage nach ihrer Eischlüpfung aus einer Brüterei. Bis zum Alter von vier Wochen bleiben sie im beheizten und temperierten Aufzuchtstall, bis sie dann langsam an die Weidehaltung gewöhnt werden. Ausreichend Platz finden sie auf den 5.000 Quadratmetern, die für sie reserviert sind. Tag für Tag auf frischem Stroh kuscheln können sie sowohl im Aufzuchtstall als auch in der Übernachtungsstallung der Gänse. Das Futter nach der vier- bis fünf-wöchigen Aufzuchtphase wird aus betriebseigenem Getreide, pflanzlichem Eiweiß und Mineralstoffen zubereitet. Zusätzlich gibt es saftiges Gras und viel frisches Trinkwasser.
Zurzeit halten die Ringls 250 Weidegänse pro Jahr. "Da die Nachfrage nach unseren Tieren ständig steigt und wir in den letzten Jahren bereits zu Martini ausverkauft waren, werden wir im kommenden Jahr unseren Bestand auf rund 400 aufstocken", kündigt Edmund Ringl an. Kunden aus der Region, aber auch aus Wien schätzen die Waldviertler Weidegans. Erhältlich ist sie ab Hof sowie in ausgewählten Bauernläden in Waidhofen an der Thaya, Mold und Geschäften in Vitis und Wien.
"Kunden, die den Unterschied einmal kennen gelernt haben, wollen auf diesen Genuss zu Martini und Weihnachten nicht mehr verzichten", berichtet Ringl, der offensichtlich auch die Werbetrommel erfolgreich zu rühren versteht. Zur Zubereitung empfiehlt er, die gut gewürzte Gans bei rund 170 Grad etwa eine Stunde pro Kilogramm Gewicht zu braten. Dann werde sie besonders zart und wohlschmeckend. (dsh)
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.