Wir machen den Bezirk sauber
Wenn man dzt. durch den Bezirk fährt oder spaziert, wähnt man sich stellenweise auf einer riesigen Deponie:
BEZIRK. Im Winde tanzend am Straßenrand, halb eingeackert in Felder, als „Osterschmuck“ an Sträuchern – überall Plastikmüll. Jetzt krempelt der Bezirk die Ärmel hoch und startet den Frühjahrsputz für unsere Heimat.
"Am häufigsten werden Dosen und kleine Glasflaschen weggeschmissen... und die Semmelpapierln (Fast Food Verpackungen). Dabei gibt es 274 Sammelbehälter für Glas und Dosen, dort kann's jeder ohne Problem reinwerfen", versteht Geschäftsführer des Abfallwirtschaftsverbandes Mold, Georg Schmied, die Wegwerf-Aktionen nicht ganz. Er glaubt nicht, dass Müll aus Boshaftigkeit aus dem Auto geschmissen wird, sondern aus Bequemlichkeit. "Gefunden wird auch einiges aus Metall, das eindeutig bewusst in der Natur deponiert wurde. Unverständlich, denn Metall kann man 50 Stunden in der Woche abgeben, z.B. im Abfalllogistikzentrum Rodingersdorf."
2.580 Leute sammeln
"Voriges Jahr hatten wir 80 angemeldete Aktionen, mit 2.580 Leuten, wobei einzelne Aktionen mehrere Gruppen beinhalteten. Über 10.000 Kilogramm wurden da gesammelt. Die größte Aktion ist in Horn, die haben im Vorjahr einen ganzen Container angefüllt. Aber für mich ist jede kleine Aktion sehr wichtig", so Schmied.
Vor 21 Jahren wurde begonnen, die Flurreinigung zu initiieren. Das Bewusstsein ist erst im Laufe der Jahre gewachsen. "Das ist toll, dass die Leute so mitmachen. Die Geselligkeit, die Dorfgemeinschaft, von uns bekommen sie Unterstützung in Form von Säcken, Handschuhen, wir nehmen das Material gratis ab und dann gibt es noch einen kleinen Jausenbeitrag. Die meiste Tätigkeit ist um Ostern, in der Karwoche oder danach. Grundsätzlich ist es gut, wenn der Schnee weg ist und die Vegetation noch nicht eingesetzt hat. Natürlich ist die Witterung immer ein Thema. Alle fünf Jahre gibt es eine Umfrage, wo erhoben wird, wie sich Littering zusammensetzt (welches Alter am meisten wegschmeißt)."
Eigenartiges wird gefunden, von alten Winterreifen, über Schuhe bis zu Badewannen und Unterhosen.
Auch Widerliches: In Gars/Kamp z.B. fand man einen ganzen Müllsack voll mit benützten Windeln. "Volle Windeln finden wir öfter", sagt der Umweltgemeinderat Fritz Wiesinger wenig erfreut.
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